Blackberry-CEO Thorsten Heins hat in einem Interview mit Bloomberg den Nutzen von Tablets in Frage gestellt. „Ich glaube, in fünf Jahren wird es keinen Grund mehr geben, ein Tablet zu besitzen“, sagte er. „Vielleicht einen großen Bildschirm am Arbeitsplatz, aber kein Tablet an sich. Tablets sind kein gutes Geschäftsmodell.“
Das sind deutliche Worte, hat Blackberry doch selbst eine bewegte Vergangenheit mit seinem einzigen Versuch eines Tablets, dem Blackberry Playbook. Dieses war ein ziemlicher Flop, hauptsächlich weil es zum Start im April 2011 ohne Blackberrys Kernanwendungen E-Mail und Messaging auf den Markt kam. Schon im September des Jahres kündigte der Hersteller eine Preissenkung an. Kurz darauf war das Tablet vorübergehend zu einem Einstiegspreis von nur noch 199 statt 499 Dollar zu haben. Später wurde der Preis für alle Varianten einheitlich auf 299 Dollar reduziert.
Erst nach einigen Verzögerungen lieferte Research In Motion, wie der Hersteller damals noch hieß, im Februar 2012 das schon lange versprochene Update auf Playbook OS 2.0 aus. Dieses brachte in der ersten Version vermisste Funktionen wie E-Mail-Client, Kalender, Adressbuch und Unterstützung für bestimmte Android-Anwendungen, aber nicht den verschlüsselten Kommunikationsdienst Blackberry Messenger. Dies änderte sich auch nicht mit späteren Updates.
Ende Januar 2013 kündigte Blackberry schließlich an, das Playbook mit einer Aktualisierung auf das neue Betriebssystem Blackberry 10 zu versorgen. Doch schon zu diesem Zeitpunkt hielt sich Heins mit Äußerungen zur künftigen Tablet-Strategie seines Unternehmens merklich zurück. „Wir halten nach bestimmten Mehrwertdiensten für Tablets Ausschau“, sagte der CEO damals. Einfach nur Tablets zu verkaufen sei im aktuellen Marktumfeld sehr schwierig. Alle, die sich Hoffnungen auf einen Nachfolger des ersten Playbooks mit Blackberry 10 gemacht haben, dürften angesichts dieser Aussagen enttäuscht werden.
Wie weiter aus seinem Interview mit Bloomberg hervorgeht, sieht Heins Blackberry in den nächsten fünf Jahren als führende Kraft im Mobilmarkt – aber offensichtlich ohne die Hilfe von Tablets.
[mit Material von Roger Cheng, News.com]
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