Adobe und Google haben das von ihnen entwickelte Adobe Compact Font Format (CFF) der Open-Source-Library FreeType hinzugefügt. Aufgabe der Library ist es, Schrifttypen zu rendern. Unix, Linux und zahlreiche Derivate – darunter auch Android und iOS – nutzen FreeType, nicht jedoch Windows und Mac OS. Adobe CFF ist ein hochwertiges Rasterungsverfahren für CFF.
Um eine Schriftart zu definieren, gibt es derzeit hauptsächlich zwei Möglichkeiten: zum einen TrueType, zum anderen CFF. Den Unterschied erklärt Adobe-Manager Nicole Minoza in einem Blogeintrag: „TrueType betont die in die Schrifttype integrierten Anweisungen, während Type 1 [also PostScript] und CFF sich stärker auf die Intelligenz in der Rasterisierung verlassen. Das erhöht natürlich die Bedeutung dieser Komponente.“
Im jüngsten FreeType-Changelog heißt es, Adobe CFF sei der bisher verwendeten CFF-Engine „haushoch überlegen“. Noch gilt Adobes Rasterung als Beta und ist in FreeType daher standardmäßig abgeschaltet. Allerdings fordert das Projekt die Nutzer durchaus auf, Adobe CFF jetzt zu testen.
Zu den Vorteilen von CFF gegenüber TrueType zählt die geringere Dateigröße, was vor allem online ein wichtiger Punkt ist. Deswegen gehen Beobachter davon aus, dass es TrueType langfristig verdrängen wird. Minoza verspricht, dass mit der neuen FreeType-Version kein Unterschied mehr zu TrueType-Schriften zu erkennen ist.
Es sind jedoch nicht die lateinischen Schriften, die am meisten von Adobe CFF profitieren werden, wie Stuart Gill und Brian Stell von Google erklären. Vor allem bei chinesischer, japanischer und koreanischer Schrift gebe es deutlich weniger „Klümpchen“. Allgemein sei die Wiedergabe des ursprünglichen Schriftdesigns „dramatisch treuer“.
[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]
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