Facebook hat bewiesen, dass es den Trend weg vom Desktop und hin zu Mobilgeräten zum eigenen Vorteil nutzen kann. Im ersten Quartal 2013 konnte das Social Network seine mobilen Werbeeinnahmen um 22,5 Prozent auf 375 Millionen Dollar steigern. Die auf Smartphones und Tablets geschalteten Anzeigen waren damit für 30 Prozent der gesamten Werbeeinnahmen verantwortlich.
Obwohl das eine verbreitete Skepsis widerlegt, nahmen die Anleger die insgesamt soliden Quartalsergebnisse verhalten auf. Mit einem Kurs von rund 27,50 Dollar ist die Facebook-Aktie noch immer weit vom Ausgabepreis von 38 Dollar beim Börsengang im Mai 2012 entfernt, aber auch von zwischenzeitlichen Tiefständen unter 20 Dollar.
Finanzchef David Ebersman versicherte in der Analystenkonferenz, dass jüngere Mitglieder bis zum Alter von 25 Jahren noch immer sehr aktiv sind. Nur eine „moderne Legende“ soll demnach sein, dass sich Teenager von Facebook abwenden. „Die jüngeren Nutzer sind nach wie vor unter den aktivsten und engagiertesten Nutzern, die wir haben“, sagte er.
Die Gewinne wurden durch gewachsene Kosten ausgebremst, da das Unternehmen vor allem im mobilen Bereich stark investiert. Seine nahtlos integrierte Anwendungssammlung Facebook Home will es für möglichst viele weitere Android-Smartphones verfügbar machen, Verhandlungen über Home für iOS und Windows Phone laufen. Während sich Facebook-CEO Mark Zuckerberg begeistert über die „Familie von Apps“ äußerte, fand sie bei den Anwendern vom Start weg schlechte Bewertungen. Facebook will außerdem Werbung im bildschirmfüllenden Cover Feed von Home platzieren, um von seinen mobilen Investitionen zu profitieren – kann dabei aber kaum auf große Akzeptanz hoffen, wenn schon die werbefreie Erfahrung nicht gut ankommt.
Ähnlich ungewiss sind die Aussichten weiterer ambitionierter, aber unbewiesener Produkte. Dazu gehört etwa die Suche Graph Search, von Facebook als „drittes Standbein“ und große Chance gepriesen, ohne in die Einzelheiten zu gehen. Trotz der verbleibenden Fragezeichen sehen die Analysten eine stabile Entwicklung des Social Networks. Sterne Agee nennt als Kursziel 37 Dollar – erwartet diese Rückkehr in die Nähe des Ausgabepreises aber erst in etwa einem Jahr.
[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]
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