Intel hat eine interne Nachfolgelösung für den scheidenden CEO Paul Otellini gefunden. Dessen Stelle erhält der bisherige Chief Operating Officer Brian Krzanich. Am 16. Mai tritt er sie an. Zur Seite wird ihm Renee James stehen, die zuletzt Intels Vorstöße in den Softwarebereich geleitet hat und jetzt zur Präsidentin ernannt wird.
Krzanisch hatte als Favorit auf die Otellini-Nachfolge gegolten. Für ihn sprach die Breite der Erfahrungen: Bei Intel hat er sich schon um Herstellung, Foundry-Tätigkeiten für Drittfirmen, das Chinageschäft und sogar das Personalwesen gekümmert. Er geht jetzt als der insgesamt sechste CEO in die Unternehmensgeschichte ein.
In der Pressemeldung wird Krzanich wie folgt zitiert: „Wir haben erstaunliche Technologien, gewaltige Talente und ein unübertroffenes Erbe in Innovation wie Umsetzung. Ich freue mich darauf, mit unserer Führungsmannschaft und den weltweiten Mitarbeitern zusammenzuarbeiten, um unser stolzes Erbe fortzuführen und zugleich noch schneller in den Bereich Ultramobilität vorzustoßen. So wird Intel in die nächste Ära eintreten.“
Von 1997 bis 2001 war Krzanich Manager von Intels Fab 17 gewesen, wo er die Integration der Prozessorherstellung der Digital Equipment Corporation (DEC) leitete. Anschließend kümmerte er sich bis 2003 um die Einführung logischer Prozesse mit 0,13 Mikron in Intels Fabriken weltweit. 2007 bis 2007 war er mit Montage und Tests beschäftigt, 2007 bis 2011 mit dem Fab-Betrieb.
Die Entscheidung für ihn könnte heißen, dass Intel willens ist, seine Tätigkeit für Partner – bisher etwa Altera – auszubauen und möglicherweise Apple als Auftraggeber zu gewinnen. Das glaubt zumindest Analyst David Wong von Wells Fargo. In einer Mail an Investoren schreibt er, Intel wolle sich vermutlich als höherwertige, termintreuere Alternative zu TSMC positionieren.
Dass mit Krzanich und James zwei langjährige Mitarbeiter das Unternehmen leiten, soll dagegen Störungen in den Abläufen minimieren, wie Shawn Webster von Macquarie schon letzte Woche prognostiziert hatte: „Wir glauben, dass das Unternehmen seine Entscheidung im Mai treffen wird, um das Risiko einer Störung der Angestellten und Folgeprobleme bei der Durchführung zu verringern. Wir glauben auch, dass der führende interne Kandidat der nächste CEO sein wird. Die große Frage ist nur, ob Krzanich das Know-how mitbringt, um Intel zu einem Mobile Player zu machen.“
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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