HTC verzeichnet trotz HTC One 98 Prozent Gewinneinbruch

HTC hat sein neues Flaggschiff-Smartphone HTC One zu spät gestartet, als dass dieses noch das erste Fiskalquartal hätte retten können. Als Folge meldete der taiwanische Handyhersteller gestern den geringsten Quartalsgewinn seit 2004. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum schrumpfte der Nettoprofit um 98 Prozent auf 85 Millionen Taiwan-Dollar (2,2 Millionen Euro).

Auch HTCs Umsatz brach um 37 Prozent auf 42,8 Milliarden Taiwan-Dollar (1,1 Milliarden Euro) ein. Verkaufszahlen zum HTC One hat das Unternehmen bisher nicht genannt. Im kommenden Quartal soll das Android-Smartphone den Taiwanern allerdings zu Einnahmen von 70 Milliarden Taiwan-Dollar verhelfen.

„Im vergangenen Jahr dachten wir, wir müssten unsere Produkte aufregender gestalten“, sagte HTC-CEO Peter Chou bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. „Und da gab es eine Gelegenheit für uns, weil alle Geräte gleich aussehen. Ich glaube, wir sind mit dem HTC One erfolgreich gestartet. Wir glauben, dass die Leute unser Konzept wirklich verstehen.“

Ziel sei es, HTC zu einer vertrauensvollen, hochwertigen und herausragenden Smartphone-Marke zu machen, ergänzte Chou. Die Wahrnehmung der Marke sei sehr wichtig für sein Unternehmen, da von überall so viele unterschiedliche Lieferanten kämen, die sich nicht voneinander abgrenzten.

Wie Barrons berichtet, schätzt CK Cheng, Analyst für den asiatisch-pazifischen Raum bei CLSA, dass HTC im April 750.000 HTC One abgesetzt hat. Im zweiten Quartal werde es insgesamt 3,5 Millionen Einheiten ausliefern. Bis Ende 2013 werde der Absatz ein Volumen von 10 Millionen Geräten erreichen. Zum Vergleich: Samsung soll Schätzungen zufolge bis Jahresende 60 Millionen Galaxy S4 verkaufen.

Im Januar hatte CEO Chou noch angekündigt, HTC habe „das Schlimmste wahrscheinlich hinter sich gelassen“. Seine Äußerung bezog sich auf den seit der Ankündigung des HTC One gestiegenen Aktienkurs des Unternehmens. Die Investmentbanken HSBC und Daiwa erhöhten in der vergangenen Woche angesichts der guten Kritiken, die das HTC One erhält, sogar ihre Bewertung des Handyherstellers.

Ursprünglich sollte das HTC One schon im März erhältlich sein. Lieferschwierigkeiten bei verschiedenen Komponenten für die „Ultrapixel“-Kamera des Smartphones verzögerten den Marktstart jedoch bis April. Chou zufolge hat sich die Situation inzwischen deutlich verbessert. „Wir sehen eine recht gute Nachfrage und müssen nur hart arbeiten, um sie zu erfüllen.“

Weitere Informationen:

[mit Material von Nick Hide, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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