Salesforce.com baut erstes europäisches Rechenzentrum

Salesforce.com hat einen Standort für sein erstes EU-Rechenzentrum gefunden. Es entsteht im englischen Slough und ist Salesforces sechste Einrichtung dieser Art. Das Cloud-Unternehmen kann somit auch Kunden akzeptieren, deren Compliance-Richtlinien keine Speicherung außerhalb der EU erlauben.

CEO Marc Benioff hatte den Plan für ein europäisches Rechenzentrum schon auf der Dreamforce 2012 kommuniziert. Es werde hoffentlicht 2013 einsatzbereit sein, man habe aber noch keinen geeigneten Standort gefunden. Die Spezifikationen habe man schon fixiert, sagte er damals.

Die Eröffnung wird sich der jetzigen Ankündigung zufolge auf 2014 verschieben. Die Einrichtung der Technik übernimmt NTT Europe für den amerikanischen Cloud-Software-Anbieter – eine Tochtergesellschaft des Netzwerk-Providers NTT Communications. Das Rechenzentrum wird außer Kunden in Europa auch solche im Nahen Osten und Afrika bedienen.

Der Geschäftsführer von Salesforce Europa, Steve Garnett, betonte: „Wir hätten überall in Europa hingehen können, aber wir haben uns für Großbritannien entschieden.“ Es gilt als offenes Geheimnis, dass Salesforce die britische Regierung als Kunden zu gewinnen versucht. Garnett lobt deren Engagement: „Wir hatten großartige Untersützung durch führende Regierungsmitglieder wie [den Minister für Kabinettsangelegenheiten] Franics Maude, die die Vorteile kennen.“ Ob man den Service Government Cloud auch in Europa aufsetzen werde, wollte Garnett nicht kommentieren.

Europa ist allgemein ein attraktiver Markt für Salesforce: „Europa wächst um 38 Prozent, ist für uns also ganz heiß – ich hoffe, dass wir Anfang nächsten Jahres loslegen können“, sagt Garnett. „Europa ist eine der am besten laufenden Regionen, und hiermit verstärken wir unsere Investitionen in Europa. Das hilft auch bei Compliance- und Regulierungsfragen.“

[mit Material von David Chernicoff, ZDNet.com, und Tom Brewster, TechWeekEurope.co.uk]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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