US-Verteidigungsministerium erteilt Blackberry sein Plazet

Das Betriebssystem Blackberry 10 hat die Zulassung des US-Verteidigungsministeriums erhalten. Reuters zufolge gilt dies für die Smartphone-Modelle Z10 und Q10 sowie für das bisher noch mit Playbook OS 2.1 ausgelieferte Tablet Playbook.

Um die Sicherheitszulassung des Pentagon, die dieses Jahr neu vergeben wird, bemühen sich parallel auch Apple und Samsung mit iOS- und Android-Modellen. Von beiden hieß es gestern, sie stünden vor der Freigabe. Jetzt hat aber doch Blackberry 10 den Vorzug erhalten und ist als erstes System für den internen Gebrauch zugelassen.

Das Verteidigungsministerium hat um 3 Millionen Angestellte. Im Februar teilte es mit, es wolle die Vielfalt der genutzten Endgeräte vermehren. Bisher sind dort über 600.000 Smartphones und Tablets im Einsatz, davon 470.000 Blackberry-Modelle, 41.000 Apple-Geräte und 8700 mit Googles Android. Dies soll auf bis zu 8 Millionen Geräte ausgeweitet werden.

Neben den direkten Aufträgen der Behörde gilt die Zulassung auch als wichtig fürs Prestige. Sicherheit ist schließlich ein wesentliches Kriterium für den Smartphone-Einsatz auch in Firmen. Blackberry verfolgt den Ansatz, private und Firmendaten auf dem Smartphone streng zu trennen. Das System Blackberry Balance verhindert beispielsweise, dass aus einer Firmenmail kopierter Text in einer als privat klassifizierten App wie Facebook eingefügt werden kann. Samsung hat dieses Prinzip in seiner Sicherheitslösung Knox nachgeahmt, die auf dem von der NSA entwickelten Security Enhanced Android basiert.

Das von RIM in Blackberry umbenannte Unternehmen kämpft nach wie vor um sein Comeback – und um eine signifikante Nische im Smartphonemarkt. Während es sich in den USA schwertut, hat etwa die deutsche Bundesregierung eine Bestellung aufgegeben. In Großbritannien läuft ebenfalls eine Sicherheitsüberprüfung, deren Ergebnis für Sommer erwartet wird.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

Tipp: Was wissen Sie über Blackberry? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago