Google erkennt Palästina an

Google hat seine lokale Suchseite „google.ps“ umbenannt. Sie trägt seit dem Wochenende unter dem Google-Logo den Zusatz „Palästina“ statt „Palästinensische Autonomiegebiete„. Der Suchkonzern folgt damit einer Entscheidung der Vollversammlung der Vereinten Nationen, die dem Staat Palästina am 29. November 2012 den Beobachterstatus verliehen hatte, der als Vorstufe zur Vollmitgliedschaft gilt.

„Wir ändern bei allen Produkten den Namen ‚Palästinensische Autonomiegebiete‘ zu ‚Palästina'“, sagte Google-Sprecher Nathan Tyler am Freitag der BBC. „Wir beraten uns mit mehreren Quellen und Behörden, wenn wir Ländernamen vergeben.“ In diesem Fall sei Google dem Beispiel der UN, der Internet Corporation für Assigned Namens and Numbers (ICANN) der International Organization for Standardization (ISO) und anderer internationaler Organisationen gefolgt.

Die palästinensische Regierung begrüßte die Namensänderung. Laut BBC sagte Sabri Saidam, ein Berater des Präsidenten Mahmoud Abbas, Google Entscheidung könne andere ermutigen, „sich anzuschließen und Palästina den richtigen Namen sowie die richtige Definition zu geben.“

Saidam hoffe, dass Google auch seinen Kartendienst Maps anpasse, um die Tatsache zu unterstreichen, dass Israel palästinensisches Gebiet annektiert habe, heißt es weiter in dem Bericht. Diesem Wunsch hat das US-Unternehmen noch nicht entsprochen. Eine Suche nach „palestine map“ über google.ps liefert als Ergebnis weiterhin eine Karte mit dem Titel „palestinian territories“.

Israelische Regierungsvertreter hingegen kritisierten Googles Vorstoß. „Google ist keine diplomatische Instanz, was die Frage aufwirft, warum es sich in internationale Politik einmischt und eine kontroverse Position bezieht“, sagte Yigal Palmor, Sprecher des israelischen Außenministeriums, der Associated Press.

Israel gehört, genauso wie die Vereinigten Staaten, zu den neun Nationen, die gegen den Beschluss gestimmt hatten, Palästina den Status eines Beobachters zu verleihen. 138 UN-Mitgliedstaaten stützten den Antrag, während sich 41 Länder, darunter auch Deutschland, enthielten.

[mit Material von Edward Moyer, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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