Microsoft plant zunächst kein reines Abomodell für Office

Microsoft will mit seiner Office-Suite nicht wie Adobe schon bald komplett auf ein Abomodell umsteigen. Das hat Clint Patterson, Sprecher von Microsofts Office-Gruppe, in einem Blogeintrag versichert. Aber auch er hält Software aus der Cloud, die im Abonnement zu bezahlen ist, für eine gute Idee, und lobt Adobe ausdrücklich als „Pionier“. Die Verlagerung zum reinen Abomodell erwartet er jedoch erst „innerhalb eines Jahrzehnts“.

Adobe hatte in dieser Woche das Ende seiner Produktreihe Creative Suite angekündigt. Neue Versionen der Software-Suite, die Anwendungen wie Photoshop, Illustrator, Flash, After Effects, Dreamweaver und Acrobat umfasst, wird es nur noch im Rahmen des im vergangenen Jahr vorgestellten Abomodells Creative Cloud geben. Die aktuelle Version Creative Suite 6 wird demnach die letzte Ausgabe sein, die als Software in einer Schachtel und mit zeitlich unbegrenzter Lizenzierung angeboten wird – eine Entscheidung, die teilweise zu äußerst ablehnenden Reaktionen der Kunden führte.

„Wie Adobe glauben wir, dass ‚Software as a Service‘ im Abonnement die Zukunft ist“, bekennt Microsoft-Sprecher Patterson. „Die Vorteile für die Verbraucher sind gewaltig. Die Abonnenten sind immer auf dem neuesten Stand. Sie bekommen die aktuellsten und vollständigsten Anwendungen. Sie können Abonnements über eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte hinweg nutzen, wie sie heute zum Einsatz kommen.“ Ein weiterer Vorteil ergebe sich daraus, dass Dienste wie SkyDrive und Skype leichter mit Abodiensten zu integrieren sind.

„Anders als Adobe glauben wir jedoch, dass die Anwender für ihren Umstieg von Software im Karton auf Abodienste Zeit brauchen“, argumentiert Patterson. „Wir gehen davon us, dass sich innerhalb eines Jahrzehnts jeder für das Abonnement entscheidet, weil die Vorteile nicht zu leugnen sind.“ In der Zwischenzeit aber sehe sich Microsoft verpflichtet, den Kunden die Wahl zu lassen.

Mit der Formulierung „innerhalb eines Jahrzehnts“ legt sich der Softwarekonzern aber nicht wirklich fest, sondern sichert sich Spielraum für eine vielleicht doch schnellere Entscheidung für das reine Abomodell. Seit der Einführung von Office 365 Home Premium und Office 365 University im Januar haben sich laut Patterson über ein Viertel der Verbraucher, die Office kauften, für ein Abonnement entschieden. „Das hat unsere Erwartungen übertroffen, da Software-Abonnements für die meisten Verbraucher relativ neu sind“, schreibt er weiter. „Die Verlagerung erfolgt daher vielleicht schneller, als wir ursprünglich annahmen, und Adobe hilft, den Weg zu bahnen.“

[mit Material von Steve Ranger, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

4 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

1 Woche ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago