Amazon bestätigt Übernahme von Samsungs E-Ink-Tochter

Samsung hat sich von seiner E-Ink-Tochter Liquavista getrennt. Neuer Eigentümer ist Amazon, das die Übernahme gestern bestätigte. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Technologien, die wir auf lange Sicht möglicherweise in unsere Produkte integrieren können“, teilte ein Sprecher des Online-Händlers in einer E-Mail an News.com mit.

E-Ink-Farb-Display von Liquavista auf der CES 2011 (Bild: Gizmodo)

Das Liquavista-Team teile Amazons Leidenschaft für Erfindungen und habe aufregende neue Technologien geschaffen, die viel Potenzial besäßen, ergänzte der Sprecher. Sie befänden sich zwar noch in einem frühen Stadium, Amazon freue sich aber schon jetzt auf die Zusammenarbeit mit Liquavista, um die neuen Displays weiterzuentwickeln.

Zu den finanziellen Details der Übernahme machte Amazon keine Angaben. Laut The Digital Reader war im Vorfeld ein Kaufpreis von unter 100 Millionen Dollar im Gespräch. „Das ist wahrscheinlich weniger, als Samsung investiert hat, seit es das Unternehmen Anfang 2011 gekauft hat, aber selbst wenn sie einen Verlust hinnehmen müssen, ist es ein gutes Geschäft für Samsung“, heißt es weiter in dem Bericht.

Samsung akquirierte Liquavista, nachdem das Unternehmen auf der CES im Januar 2011 mit einem farbigen E-Ink-Reader für Aufsehen gesorgt hatte. Zu seinen Technologien zählte aber auch ein flexibles Display.

Das könnte bedeuten, dass Amazon seine Kindle-Reader mit farbigen E-Ink-Displays ausstatten will. Der Onlinehändler ist Marktführer bei E-Ink-basierten E-Book-Lesegeräten. Mit Farbdisplays könnte die von der Zielgruppe sehr geschätzte, kontrastreiche und stromsparende E-Ink-Technik sich neue Bereiche erschließen. Insbesondere für Fach- und Schulbücher, aber auch Comics wäre Farbe eine wichtige Option.

The Digital Reader hatte schon im Januar von Amazons Interesse an Liquavista erfahren. Im März berichtete Bloomberg von Verhandlungen mit Samsung über die Zukunft des niederländischen Unternehmens. Den Quellen der US-Site zufolge hat Liquavista Samsungs Erwartungen nie erfüllt. Den Kaufpreis schätzte Bloomberg vor zwei Monaten ebenfalls auf unter 100 Millionen Dollar.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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