Google könnte auf seiner heute beginnenen Entwicklerkonferenz I/O in San Francisco einen eigenen Musikstreaming-Dienst nach Vorbild von Spotify oder Pandora ankündigen. Wie The Verge berichtet, hat der Internetkonzern jetzt eine Vereinbarung mit Universal Music und Sony Music getroffen, die ihm Zugriff auf die Musikkataloge der Plattenfirmen gewährt.
Ein ähnliches Abkommen hatte Google schon im März mit Warner Music geschlossen, das sich auf zwei Streaming-Dienste im Zusammenhang mit YouTube und Play Music für Android bezog. Quellen von News.com zufolge dürfte das an Google Play angebundene Angebot zuerst starten. Für die Musikindustrie wäre es in jedem Fall ein Segen, haben sich Streaming-Dienste inzwischen doch zu einer wachsenden Einnahmequelle entwickelt.
Spotify hatte im März die Grenze von fünf Millionen zahlenden Abonnenten überschritten. Und auch Apple führt derzeit intensive Verhandlungen über den Start eines Pandora-ähnlichen Services namens „iRadio“ in diesem Sommer. Mit den Gesprächen vertrauten Quellen zufolge hat der iPhone-Hersteller vergangene Woche eine Einigung mit Universal erzielt, dem größten der drei Labels.
Auch wenn das mit Google-Play-Musikprodukt sehr erfolgreich werden könnte, ist die Musikindustrie vor allem an dem mit YouTube verbundenen Angebot interessiert. Dieses werde es sowohl für den Desktop als auch für Mobilgeräte geben, erklärte ein mit den Gesprächen zwischen Google und den Major Labels vertrauter Informant. Solch eine Mobillösung, gepaart mit der starken Youtube-Marke, könnte dem aufstrebenden Musikstreaming-Geschäft nochmals einen Schub geben und den Markt gehörig umkrempeln, der momentan von Spotify bei On-Demand-Musik und Pandora bei Internetradio angeführt wird.
Auf Streaming-Services entfielen im vergangenen Jahr schätzungsweise zehn Prozent aller mit digitaler Musik erzielten Einnahmen. Das geht aus einem Bericht des Weltverbands der Phonoindustrie (IFPI) von vergangener Woche hervor. Und die Plattenlabel setzen auf weiteres schnelles Wachstum in diesem Bereich.
[mit Material von Paul Sloan, News.com]
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