Blackberry-CEO Thorsten Heins lehnt Tablets doch nicht so grundsätzlich ab, wie er zuletzt behauptet hat. Auf der Veranstaltung Blackberry Live versuchte er, eine differenzierte Einstellung zu diesem Gerätetyp zu zeigen – was aber vor allem widersprüchlich wirkte. Blackberry-Konkurrent Nokia dagegen bekannte sich parallel ausdrücklich zu Tablets.
Zum einen formulierte Heins sein Credo wie folgt: „Wir glauben an ein einziges Element des Mobile Computing: das, was Sie an der Hüfte tragen.“ Zum anderen erklärte er 15 Minuten später, Blackberry verfolge die Zukunftsperspektiven von Tablets und habe dazu diverse Forschungsprojekte eingerichtet. Schon vor einer Woche hatte der von Siemens gekommene deutsche Chef des kanadischen Konzerns mit dem Statement überrascht, in fünf Jahren sehe er keinen Platz mehr für Tablets.
Auf Nachfrage von News.com versuchte er in London jetzt, die Verwirrung aufzulösen: „Die Branche ist an diesem Begriff Tablets hängengeblieben.“ Er sehe durchaus eine Zukunft für Geräte mit größerem Bildschirm, wenn auch nicht für Tablets in der heutigen Form. „Wir wollen etwas schaffen, was einfacher zu nutzen ist.“ Beispielsweise könne ein Tablet ohne eigenes Betriebssystem auskommen – und stattdessen das eines Smartphones nutzen. Das würde den Bau von Modellen mit größerem Bildschirm erleichtern.
Trotz seiner Forschungen in diesem Bereich ist von Blackberry hier in nächster Zeit nichts zu erwarten. Heins: „Reine Hardware-Angebote sind heutzutage nicht besonders sinnvoll.“ Das 7-Zoll-Modell Blackberry Playbook – ein Lieblingsprojekt des früheren CEOs Mike Lazaridis – wurde einst in hoher Auflage hergestellt und ist weiter zu Straßenpreisen ab etwa 150 Euro lieferbar.
Parallel hat sich ein anderer Smartphone-Hersteller mit großer Vergangenheit entschieden zu Tablets bekannt. Für Nokia sagte nämlich Jo Harlow, Executive Vice President für Smart Devices, anlässlich der Vorstellung des Smartphones Lumia 925: „Wir sind sehr interessiert an Tablets und das ist durchaus ein Bereich, den wir uns ansehen.“ Produktankündigungen könne sie allerdings derzeit noch nicht machen.
[mit Material von Roger Cheng, News.com]
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