Google hat auf seiner Entwicklerkonferenz I/O 2013 den Musikstreaming-Dienst Google Play Music All Access vorgestellt. Pro Monat verlangt der Suchkonzern eine Gebühr von 9,99 Dollar. Nutzer, die das Angebot erst testen wollen, erhalten ein 30-tägiges Gratisabonnement. Wer sich bis zum 30. Juni anmeldet, profitiert zudem von einem Rabatt von 2 Dollar pro Monat.
Bisher konnten Nutzer von Google Play nur Musik, die sie über die App gekauft haben, auch als Stream hören. Der neue Dienst macht dies auch für Songs möglich, die sie nicht besitzen. Darüber hinaus lassen sich Musikstücke auch mit Google+ verbinden. „Musik vereinigt uns. Sie ist universell“, sagte Chris Yerga, Director of Engineering des Android-Teams, bei der Vorstellung des Diensts. „Mit den allgegenwärtigen mobilen Geräten ist das Potenzial vorhanden, diese Freude überall hin mitzunehmen.“
Ab heute ist Google Play All Access in den USA verfügbar. Nach Unternehmensangaben soll der Dienst „schon bald“ auch in anderen Ländern starten.
Damit tritt Google in direkte Konkurrenz zu Anbietern wie Pandora und Spotify. Gerüchten zufolge arbeitet auch Apple an einem eigenen Musikstreaming-Dienst. In der vergangenen Woche soll der iPhone-Hersteller dazu ein Abkommen mit Universal Music unterzeichnet haben. Die Verhandlungen mit der Warner Music Group und Sony Music laufen angeblich noch.
Schon vor dem Start der Entwicklerkonferenz I/O war bekannt geworden, dass der Internetkonzern eine Vereinbarung mit Universal Music und Sony Music getroffen hat, die ihm Zugriff auf die Musikkataloge der Plattenfirmen gewährt. Im März hatte Google ein ähnliches Abkommen mit Warner Music geschlossen, das sich auf zwei Streaming-Dienste im Zusammenhang mit Youtube und Play Music für Android bezog. Zu dem Zeitpunkt war vermutet worden, dass das an Google Play angebundene Angebot zuerst startet, was sich nun bestätigt hat.
Auch wenn Google Play All Access sehr erfolgreich werden könnte, ist die Musikindustrie vor allem an dem mit YouTube verbundenen Angebot interessiert. Dieses werde es sowohl für den Desktop als auch für Mobilgeräte geben, erklärte ein mit den Gesprächen zwischen Google und den Major Labels vertrauter Informant. Solch eine Mobillösung, gepaart mit der starken Youtube-Marke, könnte dem aufstrebenden Musikstreaming-Geschäft nochmals einen Schub geben und den Markt gehörig umkrempeln, der momentan von Spotify bei On-Demand-Musik und Pandora bei Internetradio angeführt wird.
Auf Streaming-Services entfielen im vergangenen Jahr schätzungsweise zehn Prozent aller mit digitaler Musik erzielten Einnahmen. Das geht aus einem Bericht des Weltverbands der Phonoindustrie (IFPI) von vergangener Woche hervor. Und die Plattenlabel setzen auf weiteres schnelles Wachstum in diesem Bereich.
[mit Material von Donna Tam, News.com]
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