Google will Microsoft bei seinen Plänen unterstützen, sein flexibles Interface für Zeigerereignisse in Chrome zu integrieren. Auf diese Weise könnten Webanwendungen gleichermaßen Eingaben via Maus, Stift oder Touchscreen verarbeiten.
Entwickler des Google-Browsers sagten auf der Google I/O, dass Microsofts Ansatz für Zeigerereignisse – die in Internet Explorer 10, Windows 8 sowie Windows Phone 8 verwendet und vom W3C standardisiert werden – einige echte Vorteile biete. „Wir planen expirementellen Support für Zeigerergeignisse in Blink“, erklärte Chrome-Programmierer Rick Byers in San Francisco. Blink ist die auf WebKit basierende freie Browser-Engine, die in Chrome zum Einsatz kommt. „IE10 hat eine Reihe von wirklich netten Touch-Funktionen. Wir sprechen mit Microsoft darüber.“
Microsoft hatte die Absicht, seine Zeigerereignisse-Technik für den WebKit-Fork umzusetzen, am Dienstag in einer Mailingliste für Chromium-Entwickler angekündigt. Ein Zeiger ist dabei „ein beliebiger Kontaktpunkt auf dem Bildschirm“. Allerdings steht noch nicht fest, ob Google den von Microsoft entwickelten Code tatsächlich für Blink oder Chrome akzeptieren wird, auch wenn die erste Reaktion ein gutes Zeichen ist.
Byers wollte sich dennoch nicht festlegen. Unterstützung für neue Schnittstellen hinzuzufügen, „ist nichts, was wir leicht nehmen“, so der Entwickler. Das gelte insbesondere, wenn einige Übereinstimmungen mit Chromes bestehenden Techniken vorlägen und es etwas sei, „das nicht jeder Browser-Anbieter zwangsläufig begrüßen wird“. Google will offenbar erst einmal abwarten, wie oft die Leute Zeigerereignisse-Polyfills einsetzen – eine Brückentechnologie, die die Nutzung einer Browser-Schnittstelle ermöglicht, bevor diese tatsächlich in den Browser integriert ist.
Einen wichtigen Vorteil von Zeigerereignissen sieht Byers in der einfachen Integration: „Wenn Sie schon viel in den Code für ein Mausmodell investiert haben, können Sie den Code sehr leicht aktualisieren, damit er mit Zeigerereignissen arbeitet.“ Außerdem ließen sich mit Zeigerereignissen Situationen besser handhaben, in denen Programmierer festlegen wollen, dass Wischbewegungen auf dem Touchscreen kein Scrollen auslösen sollen. Letztlich reduziere sich auch der Umfang der zu schreibenden Benutzeroberflächen-Software deutlich.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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