Google begrüßt Microsofts geplanten Touch-Support für Chrome

Google will Microsoft bei seinen Plänen unterstützen, sein flexibles Interface für Zeigerereignisse in Chrome zu integrieren. Auf diese Weise könnten Webanwendungen gleichermaßen Eingaben via Maus, Stift oder Touchscreen verarbeiten.

Chrome-Entwickler Rick Byers auf der Google I/O (Bild: Stephen Shankland/CNET)

Entwickler des Google-Browsers sagten auf der Google I/O, dass Microsofts Ansatz für Zeigerereignisse – die in Internet Explorer 10, Windows 8 sowie Windows Phone 8 verwendet und vom W3C standardisiert werden – einige echte Vorteile biete. „Wir planen expirementellen Support für Zeigerergeignisse in Blink“, erklärte Chrome-Programmierer Rick Byers in San Francisco. Blink ist die auf WebKit basierende freie Browser-Engine, die in Chrome zum Einsatz kommt. „IE10 hat eine Reihe von wirklich netten Touch-Funktionen. Wir sprechen mit Microsoft darüber.“

Microsoft hatte die Absicht, seine Zeigerereignisse-Technik für den WebKit-Fork umzusetzen, am Dienstag in einer Mailingliste für Chromium-Entwickler angekündigt. Ein Zeiger ist dabei „ein beliebiger Kontaktpunkt auf dem Bildschirm“. Allerdings steht noch nicht fest, ob Google den von Microsoft entwickelten Code tatsächlich für Blink oder Chrome akzeptieren wird, auch wenn die erste Reaktion ein gutes Zeichen ist.

Byers wollte sich dennoch nicht festlegen. Unterstützung für neue Schnittstellen hinzuzufügen, „ist nichts, was wir leicht nehmen“, so der Entwickler. Das gelte insbesondere, wenn einige Übereinstimmungen mit Chromes bestehenden Techniken vorlägen und es etwas sei, „das nicht jeder Browser-Anbieter zwangsläufig begrüßen wird“. Google will offenbar erst einmal abwarten, wie oft die Leute Zeigerereignisse-Polyfills einsetzen – eine Brückentechnologie, die die Nutzung einer Browser-Schnittstelle ermöglicht, bevor diese tatsächlich in den Browser integriert ist.

Einen wichtigen Vorteil von Zeigerereignissen sieht Byers in der einfachen Integration: „Wenn Sie schon viel in den Code für ein Mausmodell investiert haben, können Sie den Code sehr leicht aktualisieren, damit er mit Zeigerereignissen arbeitet.“ Außerdem ließen sich mit Zeigerereignissen Situationen besser handhaben, in denen Programmierer festlegen wollen, dass Wischbewegungen auf dem Touchscreen kein Scrollen auslösen sollen. Letztlich reduziere sich auch der Umfang der zu schreibenden Benutzeroberflächen-Software deutlich.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

SEO-Beratung von Spezialisten wie WOXOW: Deshalb wird sie immer wichtiger

Wer bei Google mit den passenden Suchbegriffen nicht in den Top-Rankings gefunden wird, der kann…

24 Stunden ago

Umfrage: Weniger als die Hälfte der digitalen Initiativen sind erfolgreich

Unternehmen räumen der Entwicklung technischer und digitaler Führungskompetenzen ein zu geringe Priorität ein. Gartner fordert…

1 Tag ago

Google schließt zwei Zero-Day-Lücken in Android

Betroffen sind Android 12, 13, 14 und 15. Google sind zielgerichtete Angriffe auf die beiden…

2 Tagen ago

Gefährliche Weiterentwicklung der APT36-Malware ElizaRAT

Schadprogramm der pakistanischen Hackergruppe APT36 weitet seine Aktivitäten aus und verbessert seine Techniken.

2 Tagen ago

Google schließt weitere schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 130

Tenable vergibt für beide Schwachstellen einen CVSS-Basis-Score von 9,8. Zwei Use-after-free-Bugs erlauben möglicherweise das Einschleusen…

2 Tagen ago

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

3 Tagen ago