Mitglieder des Android-Teams haben auf der Entwicklerkonferenz Google I/O anhaltende Fragmentierungsprobleme eingeräumt. Sie versicherten zugleich, hart zu arbeiten, um eine zeitnahe Auslieferung von Android-Updates für neue Geräte zu fördern.
Elf maßgebliche Softwareentwickler von Googles Android-Team stellten sich in San Francisco den Fragen der Anwender und erläuterten ihre Anstrengungen, um die Fragmentierung in verschiedene Android-Versionen einzudämmen, die gleichzeitig im Markt vertreten sind. Die jüngste Android-Ausgabe Jelly Bean – zu der die Nummern 4.1 und 4.2 zählen – kommt auf 28,4 Prozent aller Geräte zum Einsatz, die auf Googles Marktplatz Play zugreifen. Dicht hinter ihr folgt der Vorgänger Ice Cream Sandwich (Version 4.0) mit einem Anteil von 27,5 Prozent. Mit 38,5 Prozent liegt aber der Anteil des 2010 eingeführten Gingerbread (Version 2.3.x) noch immer über allen anderen Android-Ausgaben.
„Das ist etwas, worüber wir viel nachdenken“, sagte Dave Burke, der als Engineering Director für die Android-Plattform verantwortlich ist. „Wir arbeiten außerdem intern daran, den Entwicklungsprozess zu straffen und die Software mehr in einzelne Ebenen aufzuteilen.“ Durch die Softwareebenen ergebe sich der Vorteil, dass die Hersteller schneller Updates für ihre Geräte bereitstellen und bestimmte Bereiche der Software leichter anpassen könnten.
Laut Burke werden viele Android-Geräte in aufstrebenden Märkten mit älteren OS-Versionen ausgeliefert, weil ihre Hardware eingeschränkt ist – etwa durch geringen Arbeitsspeicher. Auch wenn Android eigentlich damit auskäme, benötigten immer leistungsfähigere Anwendungen mehr, so dass für die aktuelle Version entwickelte Apps nicht immer auf älteren Geräten auszuführen sind. „Wir versuchen, Android effizienter zu machen, so dass selbst Einstiegsgeräte die Software einsetzen können“, sagte der Google-Entwickler.
Matias Duarte, Senior Director für Android User Experience, wies darauf hin, dass es von Samsungs Galaxy S4 auch eine Version mit der „puren“ Android-Oberfläche geben wird – also ohne Samsungs TouchWiz-Oberfläche, die vor einem Update erst modifiziert werden muss. „Updates sind ein komplexes Problem für die Gerätehersteller“, sagte Duarte. „Das Samsung Galaxy S4 wird die Nexus-Erfahrung bekommen und zeitnäher aktualisiert werden.“
„Android ist noch immer ein Baby“, sagte Entwicklungsleiter Burke. „Es gibt noch so viel mehr, was wir tun können. Das trifft auch auf die Hardwareebene zu. Es sind noch so viele Innovationen möglich.“ Er sehe beispielsweise viele neue Möglichkeiten bei den verbauten Kameras. „Die Kamera in einem Mobiltelefon versucht eine Digitalkamera zu emulieren, die wiederum eine alte analoge Kodak-Kamera zu emulieren versucht“, meinte er. „Die Kamera hat noch eine Evolution vor sich.“
Die Google-Entwickler erklärten auch, kontinuierlich an der Behebung gewisser Probleme zu arbeiten. Android verhalte sich noch immer zu oft „ruckelig“. Google arbeite deshalb weiterhin an „Project Butter“, das schon bei Android 4.0 für eine flüssigere Bedienung sorgen sollte. „Wir haben mit Jelly Bean große Fortschritte gemacht, aber es gibt noch viel zu tun“, sagte Burke. Er legte Entwicklern nahe, ihre Anwendungen auch auf einfacher ausgestatteten Smartphones zu testen und nicht nur auf den leistungsfähigen. „Ein Nexus 4 verwöhnt Sie mit der Performance der GPU. Ihre Tests müssen auf Geräten verschiedener Leistungsstufen erfolgen.“
[mit Material von Marguerite Reardon und Stephen Shankland, News.com]
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