Yahoo hat in einem Berufungsverfahren in Mexiko eine Schadenersatzzahlung von 2,7 Milliarden Dollar abgewendet. Das 49. Zivilgericht des Bundesbezirks Mexiko-Stadt hatte den Internetkonzern Ende November dazu verurteilt, weil er Verträge mit mehreren Firmen bezüglich eines Branchenverzeichnisdienstes gebrochen haben soll. Gestern hob die übergeordnete Instanz das Urteil wieder auf und reduzierte die Strafzahlung auf 172,500 Dollar, wie Yahoo mitteilt.
Geklagt hatten die firmen Worldwide Directories und Ideas Interactivas. Sie warfen dem US-Konzern und dessen mexikanischer Tochtergesellschaft Vertragsbruch vor und machten Ansprüche auf entgangene Gewinne geltend.
Konkret geht es bei dem Streit um ein von den Firmen zwischen 2002 und 2004 gegründetes Gemeinschaftsprojekt für eine Onlinesuche für Branchendienste. Laut der Vereinbarung war eine Zusammenarbeit bis 2009 vorgesehen, aber Yahoo zog sich vorher aus dem Geschäft zurück, was angeblich zur Insolvenz von Ideas Interactivas führte.
Worldwide Directories und Ideas Interactivas können gegen das jüngste Urteil in Revision gehen. Yahoo hält ihre Anschuldigungen aber weiterhin für haltlos. Auf Nachfrage von News.com wollte sich der Internetkonzern nicht zu dem Fall äußern.
Die ursprüngliche Schadensersatzsumme von 2,7 Milliarden Dollar wäre eine gewaltige Belastung für Yahoo gewesen. Im vergangenen Quartal hatte es lediglich einen Umsatz von 1,14 Milliarden Dollar erwirtschaftet.
Das jetzt eingesparte Geld könnte Yahoo für weitere Akquisitionen einsetzen. Medienberichten zufolge ist es an dem Blogging-Dienst Tumblr interessiert. Laut AllThingsD laufen derzeit ernsthafte Verhandlungen zwischen den Unternehmen. Im Raum steht eine Kaufsumme von bis zu einer Milliarde Dollar.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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