US-Kongress geht Datenschutzfragen hinsichtlich Google Glass nach

Mitglieder des US-Kongresses haben Google in einem an CEO Larry Page adressierten Brief (PDF) aufgefordert, einige Datenschutzfragen bezüglich Google Glass zu beantworten. Beispielsweise soll der Internetkonzern darlegen, wie er verhindern will, dass Glass ohne Zustimmung der Nutzer versehentlich Daten sammelt.

Steve Lee trägt Google Glass (Bild: News.com)

„Weil Google Glass noch nicht veröffentlicht wurde und wir uns hinsichtlich Googles Datenschutzpläne für das Geräte unsicher sind, gibt es eine Reihe unbeantworteter Fragen, die wir stellen“, heißt es in dem Schreiben des vom Republikaner Joe Barton geleiteten Datenschutzausschusses. Acht Kongressmitglieder haben den Brief unterzeichnet.

Google hat nun bis zum 14. Juni Zeit, auf die darin gestellten Fragen zu antworten. Der Brief zählt auch einige Datenschutzprobleme in Googles Geschichte auf, etwa die angeblich unbeabsichtigte Sammlung von WLAN-Daten durch Street-View-Fahrzeuge.

Die Parlamentarier wollen unter anderem wissen, welche proaktiven Schritte Google unternimmt, um die Privatsphäre von Nicht-Nutzern beim Gebrauch von Glass zu schützen. Bedenken haben sie besonders gegenüber Gesichtserkennungstechniken. Außerdem fragen sie, inwieweit Datenschutz bei der Genehmigung neuer Anwendungen für Glass eine Rolle spielt.

Google Glass hat bereits für viel Aufruhr gesorgt, auch wenn seine Möglichkeiten zur Zeit noch beschränkt sind. Dennoch hat ein Barbesitzer in Seattle die Nutzung der Datenbrille in seinen Räumlichkeiten vorsorglich untersagt. Kritiker befürchten, dass Glass-Nutzer andere Leute ohne ihr Wissen fotografieren oder auf Video aufnehmen könnten. Auch ist noch unklar, welche Vorkehrungen es gibt, um Nutzerdaten zu schützen, insbesondere wenn mehr Entwickler Anwendungen für die Computerbrille erstellen.

Laut Steve Lee, Product Director von Google Glass, war sich das Entwicklungsteam von Beginn an der „sozialen Konsequenzen“ von Glass bewusst. Dabei habe es nicht nur an die Träger der Datenbrille, sondern auch an alle Menschen um sie herum gedacht, zitiert ihn AllThingsD. Er betonte, dass sich Fotos nur per Knopfdruck oder Sprachbefehl aufnehmen lassen. Außerdem leuchte das Display, wenn das Gerät aktiv sei. Was die Sammlung von Daten angehe, orientiere sich Glass an Googles bestehenden Datenschutzrichtlinien. „Davon weichen wir auch nicht ab“, so Lee.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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