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Microsofts konzipiert „Xbox One“ als Medienzentrale im Wohnzimmer

Microsoft hat gestern Abend in Redmond den Nachfolger seiner sieben Jahre alten Spielkonsole Xbox 360 vorgestellt. Der offizielle Name „Xbox One“ deutet bereits an, dass Microsoft die Konsole nicht mehr nur als reines Spielgerät sieht, sondern als Entertainment-Zentrale im Wohnzimmer. Sie soll jegliche Formen der Unterhaltung – also Spiele, Musik, Filme, Fernsehen, aber auch Videochats – in sich vereinen.

Diese Ambitionen spiegeln sich schon im Äußeren der neuen Xbox wieder. Klare Linien und ein schnörkelloses Design ersetzen den bisherigen Spielzeug-Look. Das gilt auch für die zugehörige Kinect-Kamera und den Controller.

Die Xbox One wirkt weniger verspielt als der sieben Jahre alte Vorgänger (Bild: Microsoft).

Im Innern des schwarz glänzenden, kantigen Gehäuses arbeiten ein Achtkern-Prozessor samt Grafikeinheit von AMD, dem 8 GByte RAM zur Seite stehen. Die Festplatte hat eine Kapazität von 500 GByte. Die weitere Ausstattung umfasst ein Blu-ray-Laufwerk, USB 3.0, WLAN 802.11n samt WiFi-Direkt- und Dual-Band-WiFi-Unterstützung sowie einen Ultra-HD-fähigen HDMI-Port.

Das Betriebssystem der Xbox One besteht aus drei verschiedenen Bausteinen. Zum einen aus dem Xbox OS und einem Windows-Kernel. Beide Systeme laufen parallel in eigenen Partitionen und sind für das Ausführen der Spiele beziehungsweise Apps zuständig. Ein drittes System regelt den Wechsel zwischen Anwendungen beider Systeme und übernimmt das Multitasking sowie die Bedienung. Die Optik der Xbox-Oberfläche erinnert stark an den typischen Kachel-Look von Windows 8 oder Windows Phone 8.

Auf der Xbox One laufen dank der neuen Systemarchitektur nun auch der Internet Explorer oder Skype – und zwar ähnlich wie mit dem Snap-Modus unter Windows 8 nebeneinander in verschiedenen Fenstern. Nutzer können also echtes Multitasking betreiben und nahtlos zwischen Spielen und Anwendungen wechseln. So lässt sich beispielsweise ein Film ansehen und nebenbei im Internet surfen oder mit Freunden via Skype chatten. Eine weitere Ähnlichkeit zu Windows ist ein Schlafmodus ähnlich dem Feature „Connected Standby“, sodass die Konsole nach dem Einschalten schnell wieder einsatzbereit ist. Zudem arbeitet die neue Xbox in mehreren Betriebsmodi, je nachdem, welche Anwendung gerade läuft. Das soll Strom sparen helfen.

Die ebenfalls überarbeitete Kinect-Kamera löst jetzt 1920 mal 1080 Pixel bei 60 Bildern pro Sekunde auf. Die höhere Auflösung sowie das um 60 Prozent vergrößerte Sichtfeld soll die Erkennungsrate von Bewegungen verbessern. Außerdem reduziert sich der bisher nötige Mindestabstand zum Gerät von mindestens 1,8 auf 1 Meter. Bis zu sechs Spieler gleichzeitig können Kinect nun nutzen, während der Vorgänger schon bei mehr als zwei Spielern an seine Grenzen stößt.

Weitere Verbesserungen betreffen die Bewegungs- und Sprachsteuerung selbst, sowie den Xbox-Controller. Letzterer bietet jetzt einen integrierten Akku zur Stromversorgung, ein präziseres D-Pad, Vibrations-Feedback für die Trigger-Buttons und dank einer Datenübertragung via WiFi-Direkt kürzere Reaktionszeiten. Zudem steht der Controller in Verbindung mit der Kinect-Steuerung und wird von dieser erfasst.

Aufgrund der veränderten Prozessor-Architektur ist die Xbox One nicht abwärtskompatibel. Xbox-360-Spiele laufen dadurch nicht auf der neuen Konsole. Alle Spiele werden darüber hinaus mit dem Microsoft-Acccount verknüpft, was einen Weiterverkauf oder die Nutzung gebraucht gekaufter Titel erschwert. Letztere müssen erst gegen eine noch unbekannte Gebühr freigeschaltet werden. Einen dauerhaften Online-Zwang zum Spielen gibt es jedoch nicht. Dennoch wird ein Internetanschluss benötigt, um Spiele einmalig zu aktivieren und die tägliche Synchronisation mit Xbox Live zu ermöglichen. Den Dienst will Microsoft deutlich ausbauen.

Zum Preis und dem Verkaufsstart der Xbox One hat der Hersteller noch keine offiziellen Angaben gemacht. Erwartet wird jedoch, dass die neue Konsole pünktlich zum Weihnachtsgeschäft am 30. November auf den Markt kommt. Zumindest hat Microsoft versprochen, dass sie noch in diesem Jahr erhältlich sein wird. Den konkreten Starttermin will der Softwarekonzern auf der Spielemesse E3 bekannt geben, die am 10. Juni in Los Angeles startet.

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

ZDNet.de Redaktion

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