Lenovo hat im vierten Fiskalquartal 2013 (bis 31. März) seinen Gewinn um 90 Prozent auf 127 Millionen Dollar gesteigert. Der Umsatz kletterte der gestern veröffentlichten Bilanz zufolge um vier Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar. Seinen Marktanteil baute der chinesische PC-Hersteller nach eigenen Angaben um 2,1 Prozent auf 15,3 Prozent aus. Damit liegt er nur noch knapp hinter Hewlett-Packard, dass sich laut IDC zwischen Januar und März 15,7 Prozent des Markts gesichert hatte.
Das Geschäftsjahr 2013 schloss Lenovo mit Rekordwerten bei Umsatz, Gewinn und Verkaufszahlen ab. Die Einnahmen erhöhten sich um 15 Prozent auf 33,8 Milliarden Dollar und der Überschuss um 34 Prozent auf 635 Millionen Dollar. Die Gewinnmarge lag bei zwölf Prozent, was einem Anstieg von 0,3 Punkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Ein Grund für das gute Abschneiden ist nach Ansicht von Alberto Moel, Analyst bei Sanford C. Bernstein, der weltweite Expansionskurs des chinesischen Konzerns. „Jemand da drüben macht etwas richtig“, sagte Moel im Interview mit Bloomberg. „Sie haben überall bessere Margen erzielt und haben ihr PC-Geschäft in Europa, Nahost, Afrika und auch in Nordamerika erheblich ausgebaut.
Zum Erfolg habe auch der Kauf von Distributoren weltweit beigetragen, sagte Warren Lau, Analyst bei Maybank Kim Eng Securities, der Agentur Reuters. „Sie haben in den vergangenen Jahren aggressiv mehrere Distributoren in verschiedenen Regionen wie Brasilien, Europa und Japan übernommen.“ Damit habe Lenovo seinen Vertrieb optimiert und auch seinen Marktanteil gesteigert.
Darüber hinaus profitiert Lenovo davon, dass es nicht nur PCs, sondern auch Smartphones und Tablets anbietet. Im seinem Heimatland China steigerte das Unternehmen seine Smartphoneverkäufe gegenüber dem Vorjahr um das 3,7-fache.
„Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage und des Wandels der PC-Industrie hat Lenovo im Fiskaljahr 2013 ein starkes Ergebnis abgeliefert“, wird Lenovo-CEO Yang Yuanqing in einer Pressemitteilung zitiert. Sein Unternehmen sei nicht nur schneller gewachsen als die anderen großen PC-Anbieter, das Smartphone- und Tablet-Geschäft habe sich zudem „dramatisch“ verbessert.
„Künftig werden wir unsere Investitionen auf die schnell wachsenden Bereiche Tablets, Smartphones und Enterprise-Hardware konzentrieren, während wir daran arbeiten, die Profitabilität unseres PC-Kerngeschäfts zu verbessern“, ergänzte Yang. „Wir vertrauen auf unsere Fähigkeit, in diesen neuen Bereichen genauso erfolgreich zu sein wie im PC-Geschäft.“
Lenovos wichtigsten Konkurrenten war es zuletzt nicht gelungen, dem schwachen PC-Markt zu trotzen. Dells Gewinn brach im ersten Fiskalquartal 2013 (bis 3. Mai) um 79 Prozent auf 130 Millionen Dollar ein, während die Einnahmen um zwei Prozent auf 14,07 Milliarden Dollar schrumpften. Hewlett-Packard verzeichnete im zweiten Fiskalquartal (bis 30. April) ebenfalls einen Gewinnrückgang, wobei HPs Personal Systems Group 20 Prozent ihres Umsatzes einbüßte – mehr als jeder andere Geschäftsbereich der Nummer eins im weltweiten PC-Markt.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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