Der Axel-Springer-Verlag führt zum 11. Juni ein Bezahlmodell für die Online-Ausgabe seiner Boulevardzeitung „Bild“ ein. Nutzer von Bild.de werden dann für exklusive Inhalte zur Kasse gebeten. Die monatlichen Abo-Gebühren für „Bildplus“ betragen entweder 4,99 Euro für den Zugriff über das Webportal und die mobilen Apps (Bildplus Digital) oder 9,99 Euro für eine zusätzliche PDF-Ausgabe (Bildplus Premium). Wer Wert auf die gedruckte Zeitung legt, bekommt für 14,99 Euro darüber hinaus ein Gutscheinheft für die Abholung am Kiosk (Bildplus Komplett). Neukunden können das Angebot einen Monat lang für 99 Cent testen.
Auch Leser der Printausgabe sollen am Tag des Kaufs der Zeitung am Kiosk Zugriff auf das komplette Digitalangebot erhalten. Dazu enthält jede Zeitung einen einmaligen Code, der ohne Aufpreis Zugang zu den „Bildplus“-Inhalten gewährt.
Ausgenommen sind die zum Start der nächsten Fußball-Bundesliga-Saison im August geplanten Highlight-Berichte mit Videos. Für die „Bundesliga bei Bild“ werden zusätzlich zum regulären Abo-Preis nochmals 2,99 Euro fällig. Für die Verwertungsrechte der kommenden vier Jahre hat der Verlag rund 24 Millionen Euro gezahlt. Dafür darf er die zwischen 1,5 und 6 Minuten langen Videozusammenfassungen von Spielen exklusiv und eine Stunde nach Abpfiff ins Netz stellen.
Der für Bild zuständige Springer-Vorstand Andreas Wiele bezeichnete das neue Bezahlmodell „Bildplus“ bei der Vorstellung im Berliner Axel-Springer-Haus als „übergreifendes Marken-Abonnement“. Donata Hopfen, Geschäftsführerin Bild Digital, sprach von einem „Kreislauf von Print zu Digital“ und einem „Paradigmenwechsel hin zu einer Bezahlkultur für journalistische Inhalte im Internet“.
Reine Nachrichten sollen auf Bild.de weiterhin kostenlos abrufbar sein. „Aber die exklusiven Geschichten, die besonderen Interviews und Hintergründe, die einzigartigen Fotos – das sind zukünftig Bildplus-Inhalte“, erklärt Bild.de-Chefredakteur Manfred Hart das Freemium-Konzept. Sein Verlag glaube daran, „dass das, was einen Wert hat, auch einen Preis haben sollte“, ergänzte Wiele. Ziel sei es, das größte Nachrichtenportal in Deutschland zu bleiben und so viele Leser wie möglich zu zahlenden Kunden zu machen.
Schon im vergangenen Jahr hatte der Springer-Verlag für die Online-Ausgabe seiner überregionalen Tageszeitung „Die Welt“ eine Paywall nach Vorbild der New York Times eingeführt: Pro Kalendermonat sind 20 Artikel auf Welt Online kostenlos, danach müssen Leser zahlen. Auch hier stehen drei Abomodelle zur Verfügung, zu Preisen zwischen 6,99 Euro und 14,99 Euro.
Wie erfolgreich dieses Modell läuft, wollte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner nicht in konkreten Zahlen ausdrücken. „Nur so viel: Wir verkaufen mit der ‚Welt‘ pro Tag mehr digitale als analoge Abos. Das ist schon ein ermutigendes Signal“, zitiert ihn der Branchendienst Kress.
Wie andere Verlage hat auch Axel Springer mit sinkenden Auflagen bei den Print-Publikationen zu kämpfen. Verkaufte sich die gedruckte Bild-Zeitung Anfang des Jahrtausends noch über 4 Millionen Mal pro Tag, ging die Auflage zuletzt auf rund 2,5 Millionen Exemplare zurück. Gleichzeitig stieg die Zahl der monatlichen Visits bei Bild.de zum April 2013 auf 273 Millionen. Wie viele Online-Leser aber auch tatsächlich bereit sind, für die exklusiven Inhalte zu zahlen, bleibt abzuwarten.
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