Intel kauft GPS-Geschäft von ST-Ericsson

Intel hat für eine nicht genannte Summe ST-Ericssons GPS-Sparte Global Navigation Statellite System (GNSS) übernommen. Nick Jacobs, Sprecher von Intel Asia, bestätigte gegenüber ZDNet, dass der Chiphersteller mit ST Ericsson schon am 24. Mai eine definitive Vereinbarung zum Kauf von Teilen des GNSS-Geschäfts getroffen hat. Das Joint Venture von STMicroelectronics und Ericsson hatte am Dienstag nur gemeldet, dass ein „führender Halbleiterhersteller“ die Geschäftseinheit übernommen habe.

Die GNSS-Sparte umfasst Empfänger für das US-amerikanische Global Positioning System (GPS) und die russische Alternative GLONASS. Mit ihrer Hilfe ist eine Positionsbestimmung via Satellit möglich, wie sie für Navigationsanwendungen benötigt wird.

Jacobs zufolge wird Intel das insgesamt rund 130-köpfige Entwicklungs- und Führungsteam der GNSS-Sparte in die Abteilung Wireless Platform R&D (WPRD) seiner Mobile and Communications Group integrieren. Das Team arbeite von Singapur, Bangalore (Indien) und Daventry (Großbritannien) aus. Angestellte in Großbritannien und Singapur sollen an ihren jetzigen Standorten verbleiben, während die Mitarbeiter in Indien zu ihren WPRD-Kollegen in Intels Büros in Bangalore umziehen werden.

„Die Übernahme erweitert Intels Investitionen in Techniken zur Positionsbestimmung mit einem Team von Branchenveteranen, das eine über 20-jährige Erfolgsbilanz bei der Entwicklung und Kommerzialisierung von GPS-Chips in elf Generationen vorweisen kann“, sagte Jacobs.

Die Akquisition soll im August abgeschlossen sein. Durch den Verkauf kann ST-Ericsson andernfalls angefallene Restrukturierungskosten in Höhe von 90 Millionen Dollar einsparen.

Nach einer erfolglosen dreimonatigen Suche nach einem Käufer, hatten die Mutterkonzerne im März beschlossen, das Joint Venture abzuwickeln. Ericsson übernimmt den LTE-Bereich, während STMicroelectronics die übrigen Geschäfte des Gemeinschaftsunternehmens fortführt. Die für das dritte Quartal vorgesehene Aufspaltung wird voraussichtlich 1600 Angestellten den Job kosten.

[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

15 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

19 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

19 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

20 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

20 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

22 Stunden ago