Gartner hat seine Prognosen für NFC-Bezahldienste drastisch reduziert, obwohl mobile Zahlungen stark im Aufschwung sind. Die Marktforscher erwarten jetzt bis 2017 einen um 40 Prozent geringeren Transaktionswert als in ihrer letztjährigen Vorhersage. Sie führen das zurück auf „die enttäuschende Annahme der NFC-Technik in allen Märkten im Jahr 2012 und die Tatsache, dass einige vielbeachtete Dienste wie Google Wallet und Isis um Akzeptanz kämpfen müssen.“
Nach der aktuellen Prognose wird die Nahfunktechnik NFC (Near Field Communication) 2013 nur mit 2 Prozent zum insgesamten Transaktionswert mobiler Zahlungen beitragen und 2017 5 Prozent davon erreichen. Ab 2016 sei ein schnelleres Wachstum der NFC-Zahlungen möglich, wenn die Verbreitung von NFC-befähigten Mobiltelefonen und Lesegeräten zunimmt. Die von Analysten und Branchenbeobachtern erwartete Umwälzung des Bezahlwesens durch NFC aber bleibe vorerst aus.
Viele Geräte wie Apples iPhone unterstützen NFC noch immer nicht. Die Mobilfunkbetreiber hatten es noch weniger eilig, Bezahldienste in ihren Netzen zuzulassen, die auf diese Technik setzen. Den Anbietern solcher Dienste wiederum gelang es nicht, die Verbraucher von einer wirklich einfacheren Bezahlung mit dem Mobiltelefon an der Ladenkasse zu überzeugen.
Gleichzeitig sieht Gartner ein beeindruckendes Wachstum in anderen Bereichen, insbesondere bei Geldüberweisungen. Sie sollen bis 2017 für 69 Prozent des gesamten Wertes mobiler Zahlungen gut sein. Für 2013 erwarten die Marktforscher mobile Transaktionen im Gesamtwert von 235,4 Milliarden Dollar, was einer Zunahme um 44 Prozent gegenüber 2012 entspräche. Bis 2017 sei sogar eine Steigerung auf 721 Milliarden Dollar zu erwarten, heißt es – und die weltweite Zahl der Nutzer mobiler Bezahlsysteme werde von 245,2 Millionen im Jahr 2013 auf über 450 Millionen im Jahr 2017 anwachsen.
Warenkäufe von mobilen Geräten aus sollen 2013 rund 21 Prozent des gesamten mobilen Bezahlmarktes ausmachen, aber bis 2017 voraussichtlich nur auf 23 Prozent anwachsen. „Die Menschen kaufen weltweit nicht so viel, weil die Kauferfahrung auf mobilen Geräten noch optimiert werden muss“, erklären die Gartner-Analysten dazu. „Sie geben weniger über Mobilgeräte aus als über E-Commerce-Dienste online oder in Einzelhandelsgeschäften.“
Ab 2016 soll der asiatisch-pazifische Raum den mobilen Bezahlmarkt dominieren und damit Afrika überholen, das aber ebenfalls auf weiteres starkes Wachstum hoffen darf. Auch Nordamerika und Westeuropa sehen laut Gartner einer Zunahme mobiler Zahlungen entgegen, auch wenn der gesamte Transaktionswert in diesen Regionen deutlich geringer ausfällt. Während Gartner dem asiatisch-pazifischen Raum für 2013 mobile Zahlungen im Wert von 74 Milliarden Dollar vorhersagt, erwartet es für Nordamerika 37 Milliarden Dollar und für Westeuropa 29 Milliarden Dollar.
[mit Material von Marguerite Reardon, News.com]
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