Der Münchner Stadtrat hat grünes Licht für das geplante Gratis-WLAN-Netz in der Bayerischen Landeshauptstadt gegeben. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, fiel die Entscheidung am Mittwoch einstimmig aus. Damit steht einem Start des auf zwei Jahre ausgelegten Pilotprojekts nichts mehr im Weg. Realisiert wird es von den Stadwerken München (SWM) in Zusammenarbeit mit dem Telekommunikationsanbieter M-net und dem Stadtportal muenchen.de.
Zunächst ist der frei zugängliche, kostenlose WLAN-Zugang auf den Marienplatz begrenzt. Ein Probebetrieb läuft dort schon seit Ende April. Im Herbst sollen auch der Münchner Hauptbahnhof, das Kulturzentrum Gasteig sowie die Münchner Volkshochschulen und Kulturzentren in verschiedenen Stadtteilen erschlossen werden. Spätestens bis zum Oktoberfest wird es laut Süddeutscher Zeitung ebenfalls Hotspots an Touristen-Magneten wie Karlsplatz, Odeonsplatz, Isartor und Sendlinger Tor geben.
„Mit diesem neuen Service unterstreichen wir den Anspruch Münchens als Technik-Standort“, sagte Dieter Reiter, Betreuungsreferent der SWM, schon nach einem ersten Test des kostenlosen WLAN-Netzes im April. „Vom frei zugänglichen WLAN-Angebot zum Nulltarif werden Einheimische und Besucher gleichermaßen profitieren.“
Um sich in das kostenlose WLAN einzuwählen, muss der Nutzer auf seinem Mobilgerät unter den WLAN-Einstellungen nach verfügbaren Netzwerken suchen und „M-WLAN“ auswählen. Anschließend ist im Browser noch den Nutzungsbedingungen zuzustimmen. Akzeptiert er diese, wird er zu der Startseite mit den Online-Angeboten von M-net, muenchen.de und SWM weitergeleitet. Von hier aus kann er dann eine Stunde lang kostenlos auf das Internet zugreifen. Nach Ablauf der Zeit soll auch eine direkte Wiedereinwahl möglich sein.
In Berlin steht schon seit Oktober 2012 ein öffentliches Gratis-WLAN zur Verfügung. An ausgewählten Straßen und Plätzen in den Bezirken Mitte und Prenzlauer Berg betreiben die Partner des Pilotprojekts, Kabel Deutschland und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), 44 Zugangspunkte. Allerdings ist die Nutzungszeit pro Anwender derzeit noch auf 30 Minuten pro Tag beschränkt.
Rechtsunsicherheit bei der Bereitstellung öffentlich zugänglicher WLAN-Netze in Deutschland gibt es nach wie vor hinsichtlich der sogenannten Störerhaftung. Wer einen Internetanschluss zur Verfügung stellt, haftet demnach auch für Missbrauch durch Dritte, etwa bei illegalen Downloads. Daher wollen die Betreiber des Münchner Gratis-WLAN bestimmte Internetseiten sicherheitshalber sperren.
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