Qualcomm wird dem schwächelnden Display-Hersteller Sharp bis 24. Juni 60 Millionen Dollar überweisen – den zweiten Teil einer Investition von insgesamt 120 Millionen Dollar, die es letztes Jahr zugesagt hatte. Das teilt Sharp selbst mit (PDF).
Ursprünglich sollte Qualcomm die Summe schon im März überweisen, Sharp erfüllte zu diesem Zeitpunkt jedoch einen Teil der zwischen beiden Firmen vereinbarten Bedingungen noch nicht. Das Geld wird Sharp für laufende Kosten und speziell für benötigte Ausstattung aufwenden, um MEMS-Produktionslinien aufzubauen.
MEMS steht für Micro-Electro-Mechanical Systems, auf Deutsch kurz Mikrosysteme genannt. Qualcomm ist besonders an Bildschirmen interessiert, die die MEMS-Technik seiner Tochter Pixtronix mit Sharps IGZO verbinden. Sie werden vermutlich besonders wenig Strom bei überdurchschnittlicher Helligkeit benötigen. Außerdem ist Qualcomm durch die Finanzspritze zum drittgrößten Anteilseigner an Sharp aufgestiegen. 11.868.000 Aktien hat es erhalten – 3,53 Prozent aller ausgegebenen Anteile.
„Wenn wir unsere bestehende Beziehung zu Sharp ausbauen, um gemeinsam neue MEMS-basierende Displaytechniken zu entwickeln, wird das beiden Firmen beim Erreichen ihres Ziels helfen, hochleistungsfähige, aber stromsparende Displays für eine Reihe von Geräten – einschließlich Tablets und Smartphones – anzubieten“, kommentiert Derek Aberle, der bei Qualcomm den Rang eines Executive Vice President innehat.
Als Retter von Sharp hatte sich ursprünglich Foxconn in Position gebracht, das in einer Sharp-Fabrik Displays für neue Apple-Geräte auf Basis von IGZO fertigen wollte. Durch den Verfall der Qualcomm-Aktie fiel der Plan jedoch in sich zusammen, und Foxconns Interesse scheint nicht groß genug für einen neuen Vorschlag gewesen zu sein. Neben Qualcomm sprang dann Samsung ein, das 3 Prozent an Sharp für 10,4 Milliarden Yen (rund 110 Millionen Dollar oder 80 Millionen Euro) erwarb.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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