Apple hat auf seiner Entwicklermesse Worldwide Developers Conference (WWDC) wie erwartet einen Streamingdienst für Musik vorgestellt. iTunes Radio bietet Nutzern die Möglichkeit, eigene Radioprogramme zusammenzustellen und sie über das Internet zu streamen. Es stehen aber auch 200 nach Musikgenre sortierte Stationen zur Verfügung. Den Dienst integriert Apple in iTunes für Mac und Windows, Apple TV sowie via iOS 7 auch in seine mobilen Geräte.
Die Bedienung kann mittels Apples Sprachassistent Siri erfolgen. Dieser findet beispielsweise Songs, die einem Lieblingslied ähneln, und beantwortet Fragen wie „Wer singt das?“. Per Siri lassen sich auch Lieder zu einer Wunschliste hinzufügen, um sie später zu kaufen und herunterzuladen. Die Wunschliste synchronisiert Apple zudem per iCloud mit allen Geräten eines Nutzers.
iTunes Radio ist kostenlos und wird über Werbung finanziert. Abonnenten von iTunes Match können den Dienst ohne Werbung nutzen. Ein Abonnement von iTunes Match kostet weiterhin 24,99 Euro pro Jahr.
Ähnlich wie Pandora verzichtet Apple auf On-Demand-Streaming. Der Dienst, der derzeit nur in den USA, Australien und Neuseeland angeboten wird, hat rund 70 Millionen aktive Nutzer. Weitere Konkurrenten sind Spotify und Googles kürzlich vorgestelltes Angebot Google Play Music All Access.
Mit rund 500 Millionen registrierten iTunes-Konten steht Apple eine riesige Zahl potenzieller Kunden zur Verfügung. Viele davon versorgt das Unternehmen bisher nicht mit Werbung, was sich mit iTunes Radio nun ändern könnte. Nutzer sollen durch den Dienst aber auch zum Kauf von Songs animiert werden, woran Apple ebenfalls verdient.
Das Angebot umfasst unter anderem Musiktitel der drei großen Plattenfirmen Universal Music, Warner Music und Sony Music. Die Labels erhalten Branchenbeobachtern zufolge eine Vergütung von bis zu 16 US-Cent für 100 gestreamte Songs sowie 10 Prozent der Werbeeinnahmen. Von jedem über iTunes verkauften Song führt Apple 70 Prozent ab.
Zum Start im Herbst wird iTunes Radio nur in den USA verfügbar sein. Laut iTunes-Chef Eddy Cue soll der Dienst kurz darauf aber auch in anderen Ländern angeboten werden.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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