Microsoft wirbt mit Stromersparnis durch Internet Explorer

Microsoft kommuniziert eine Möglichkeit, durch Einsatz seines Browsers Internet Explorer (IE) Strom zu sparen. Es beruft sich diesbezüglich auf eine von ihm in Auftrag gegebene Studie des Fraunhofer-Instituts. Allerdings sind die Unterschiede der führenden Browser verschwindend gering.

Für die Messungen wurden die zehn in den USA beliebtesten Websites abgerufen, und zwar sowohl von Notebooks wie auch von Desktop-Rechnern aus. Der ausführliche Bericht (PDF) macht unter anderem deutlich, dass sich die Leistungsaufnahme eines Notebooks um bis zu 50 Prozent erhöht, wenn der Anwender komplexe Flash- oder HTML5-Seiten ansurft.

Die Studie verzeichnet für Notebooks eine durchschnittliche Leistungsaufnahme von 14,7 Watt im Leerlauf. Der Start des Browsers erhöht diesen Wert um ein bis zwei Watt – abhängig von Browser und besuchten Seiten. Ähnlich sieht es bei Desktops aus, nur dass hier der Basiswert für den Leerlauf im Schnitt 37,8 Watt beträgt.

Den Messungen zufolge liegt die Leistungsaufnahme mit Firefox oder Chrome etwa ein Watt höher als mit IE. Das heißt aber, dass man etwa 20 Stunden im Internet surfen muss, um den für eine Tasse heißen Tees benötigten Strom einzusparen. Auch finanziell sind keine großen Sprünge zu erwarten: Nach 1000 Stunden im Internet hat man 1 kWh gespart – eine Energiemenge, die beim bürgereigenen Ökostromanbieter Elektrizitätswerke Schönau inklusive Sonnencent 27,35 Cent kostet.

Dass es Microsoft mehr ums Marketing als um Stromersparnis geht, zeigt auch die Skala der y-Leiste seines Diagramms, die von 15 bis 19 Watt reicht, also einen kleinen Ausschnitt vergrößert. Wesentlich signifikanter als der Browser ist der Studie nach die von ihm dargestellte Website. So erhöht ein Besuch von Youtube die Leistungsaufnahme um bis zu 3 Watt gegenüber einer einfachen Google-Suche. Komplexe Online-Applikationen auf Basis von Flash oder HTML5 erhöhen die Leistungsaufnahme sogar um 8 oder 9 Watt. Verbringt man auf einer solchen Site zweieinhalb Stunden, hat man immerhin den für eine heiße Tasse Tee benötigten Strom eingespart.

[mit Material von Peter Judge, TechWeekEurope.co.uk]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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