Apples auf der Entwicklerveranstaltung WWDC angekündigtes Update auf Safari 7 für OS X wird den Browser enger an OS X Keychain binden. Das Seiten-Rendering gelingt schneller. Überarbeitet wurden auch Top Sites, der Lesemodus für längere Artikel und die Speicherverwaltung. Anders als bei der Aktualisierung auf Safari 6 im vergangenen Jahr will der Anbieter nicht mehr nur den Browserfunktionen anderer Anbieter hinterherlaufen.
Keychain ist die Passwortverwaltung von OS X, die starke Passwörter erzeugt und anschließend speichert. Unter Nutzung das Clouddiensts iCloud lassen sie sich nun über mehrere Geräte hinweg mit einer 256-Bit-AES-Verschlüsselung synchronisieren. Neben Log-in-Daten kann iCloud Keychain auch Kreditkartennummern, Kontodaten und WLAN-Passwörter speichern, wie der Leiter der Mac-Software-Entwicklung, Craig Federighi, bei der Vorstellung sagte.
Die Homepage namens Top Sites wird in Safari 7 Lesezeichen, die Leseliste und „geteilte Links“ anzeigen. Die Leseliste lädt jeweils Inhalte nach, wenn der Nutzer ans Ende des aktuellen Artikels scrollt. Die „geteilten Links“ kann sich der Browser offenbar aus LinkedIn und Twitter holen. Facebook war zumindest im Rahmen der Demonstration nicht zu sehen, was auf ein abgekühltes Verhältnis zwischen den beiden Firmen hinweisen könnte.
Mit der neuen Javascript-Engine Nitro erhält Safari 7 Just-in-time-Rendering (JIT) – und damit mehr Geschwindigkeit. Im Test mit JSBench soll er Apple zufolge 30 Prozent schneller als Firefox und Chrome laufen.
Apple hat zudem die Tabs in verschiedene Prozesse ausgegliedert, sodass der Absturz eines Tabs nicht länger den ganzen Browser in Mitleidenschaft zieht. Zu den weiteren Optimierungen zählen ein Rettungscache für Shared Memory, Optimierung von Hintergrund-Tabs und bessere Stromverwaltung für einzelne Tabs (App Nap). Federighi zufolge ist es möglich, mehr Tabs als bisher gleichzeitig offen zu haben.
Die Unterstützung für CSS3 und HTML5 wurde erweitert – der Browser ist jetzt Acid3-kompatibel. ICC-Profile ermöglichen erweitertes Farbmanagement. Außerdem bringt Safari 7 Darstellung von PDFs im Browser und eine Blockiermöglichkeit für Cookies mit. Diese Funktionen finden sich durchweg schon länger bei Konkurrenten.
Safari 7 wird zusammen mit OS X 10.9 Mavericks im Herbst erscheinen. Der Browser setzt zumindest deutlichere Akzente als Safari 6 im Vorjahr. Damals führte Apple verspätet Funktionen wie eine einheitliche Leiste für URLs und Suche oder auch Cloud-Synchronisierung ein, die sich zu diesem Zeitpunkt längst in Chrome und – als Option – auch in Firefox fanden.
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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