Nokia will ab Sommer keine Smartphones mit dem Betriebssystem Symbian mehr ausliefern und sich voll auf Geräte mit Windows Phone konzentrieren. Das berichtet die Financial Times. Damit bleibt das 808 PureView mit 41-Megapixel-Kamera das letzte Symbian-Modell der Finnen, wie Nokia schon im Januar in einer Quartalsmeldung bestätigt hatte.
Ein Sprecher des Handyherstellers begründete das endgültige Aus für Symbian-Geräte mit der langen Entwicklungszeit: „Es dauert 22 Monate, um ein Symbian-Smartphone herauszubringen. Bei Windows Phone dauert es weniger als ein Jahr. Wir müssen weniger Zeit mit dem Herumbasteln an tiefliegendem Code verbringen und können stattdessen mehr ins Erstellen von Elementen der Nutzererfahrung investieren, die einen großen Unterschied machen, etwa Fotografie, Karten, Musik und Apps im Allgemeinen.“
Parallel zu Windows Phones der Lumia-Familie will Nokia künftig weiterhin günstigere Feature Phones der Reihe Asha entwickeln. Diese verwenden ein gleichnamiges Betriebssystem oder Nokias S40. Jüngstes Windows-Phone-Modell ist das Lumia 925, das seit dieser Woche ohne Vertrag für 599 Euro erhältlich ist.
Bis zum Start des iPhone im Jahr 2007 war Symbian das führende Smartphone-Betriebssystem. Stetig schwindende Verkaufszahlen und die erdrückende Konkurrenz durch Apples iOS und Googles Android veranlassten Nokia 2011 jedoch zum Umstieg auf Microsofts Windows Phone als Primärplattform. CEO Stephen Elop versprach damals, Symbian noch „mindestens bis 2016“ zu unterstützen.
Laut Financial Times lieferte Nokia im ersten Quartal 2013 rund 500.000 Symbian-Geräte aus, deutlich weniger als die 5,6 Millionen verkauften Windows Phones der Lumia-Reihe. Symbians Marktanteil in Europa lag zuletzt bei 1,8 Prozent, nach 8 Prozent zu Jahresbeginn 2012. Der weltweite Marktanteil brach laut IDC im Jahresvergleich um 83,3 Prozent auf 0,6 Prozent ein. Gartner ermittelte ähnliche Werte.
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