Facebook hat sein erstes Rechenzentrum in Europa in Betrieb genommen. Es befindet sich im nordschwedischen Lulea, nur etwa 110 Kilometer südlich des Polarkreises. Es soll aber nicht nur Datenverkehr von Nutzern in Europa, sondern weltweit verarbeiten.
Für die Wahl des Standorts waren nach Angaben des Social Network drei Faktoren entscheidend: Zugang zu erneuerbaren Energien, eine schnelle Internetanbindung und die Möglichkeit, das Rechenzentrum günstig zu kühlen. Es sei eines der „effizientesten und nachhaltigsten Rechenzentren auf unserem Planeten“.
Den Strom liefert der nahegelegene Fluss Lule älv, der bei Lulea in den Bottnischen Meerbusen mündet. An seinem Verlauf liegen 14 große Wasserkraftwerke, darunter fünf der zehn größten Schwedens. Für Kühlung sorgt wiederum die kalte Umgebungsluft – die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt dort nur 1,3 Grad. Die überschüssige Abwärme der Server wird verwendet, um die zum Rechenzentrum gehörenden Büros zu heizen.
Die Technik des Rechenzentrums basiert auf Facebooks eigenem Hardware-Design. Von den Servern bis hin zur Energieverteilung sollen Systeme den unnötigen Einsatz von Ressourcen reduzieren. Über das Open Compute Project teilt das Social Network diese Technik auch mit seinen Partnern.
Den PUE-Wert für Lulea gibt Facebook mit 1,07 an. PUE steht für Power Usage Effectiveness und besagt, wie viel Strom für andere Dinge als Rechenleistung genutzt wird – beispielsweise Kühlsysteme. Je näher der Wert an einer glatten Eins liegt, desto besser. In Kürze will Facebook auch ein Echtzeit-Dashboard für Lulea einrichten, wie es bereits für die Standorte Prineville (Oregon) und Forest City (North Carolina) zur Verfügung steht.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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