Google wird ab Anfang 2014 keinen Support und keine Updates mehr für seine IE-Erweiterung Chrome Frame bereitstellen. Die Software wird „in den Ruhestand geschickt“, schrieb Chrome-Entwickler Robert Shield in einem Blogeintrag. Sie habe es geschafft, sich selbst überflüssig zu machen – und zeige damit auch, wie weit das Web inzwischen gekommen sei.
Das Open-Source-Plug-in wurde 2009 eingeführt, um damals noch weit verbreitete ältere Versionen von Microsofts Internet Explorer zu erweitern. Chrome Frame versah sie mit der Rendering-Engine des Google-Browsers und machte neue Webtechnologien wie HTML 5 und Googles schnelle Javascript-Engine zugänglich. Chrome Frame war für Anwender gedacht, die keine aktuelle Browserversion verwenden. Hauptsächlich waren das Angestellte in Unternehmen, deren IT-Abteilung keine Updates erlaubte und ihrerseits die Browser nicht auf dem neuesten Stand hielt.
Inzwischen aber sind zeitgemäße Webbrowser auch in Unternehmen viel weiter verbreitet und aktualisieren sich außerdem selbst. Chrome Frame war auch immer umstritten, da IT-Abteilungen keine Kontrolle darüber hatten und seine Installation nicht verhindern konnten. „Wenn es eine Sicherheitslücke gab, dann konnte jede bösartige Site es aufrufen und Unheil anrichten“, sagt gegenüber News.com Gary Schare, der früher für Microsoft am Internet Explorer gearbeitet hatte. „Das sollte im Umfeld von Unternehmen nicht so sein.“
Google hat inzwischen andere Wege eingeschlagen, um mit Chrome in Unternehmen vertreten zu sein. An Marktanteilen hat sein Browser ohnehin zugelegt, und erst kürzlich erweiterte es Chrome um zwei Funktionen, die den Browser für den Einsatz in Firmen optimieren sollen. Dazu gehört ein cloudbasiertes Management-Tool für Google Apps for Business und Education. Administratoren können damit unter anderem Apps, Browser-Themes und Lesezeichen für alle Mitarbeiter festlegen. Insgesamt lassen sich mehr als 100 Richtlinien und Einstellungen für Chrome anpassen. „Chrome for Business“ ist außerdem mit einem Legacy Browser Support für den fließenden Wechsel zwischen Chrome und anderen Browsern verbunden. Wenn eine webbasierte Anwendung in der aktuellen Chrome-Version nicht lauffähig ist, startet sie in einem alternativen Browser.
In einer FAQ gibt der Internetkonzern Webentwicklern weitere Hinweise zur Einstellung des Plug-ins. Sofern sie ihre Nutzer bislang auf Chrome Frame verwiesen, legt Google nahe, ihnen stattdessen die Aktualisierung auf einen modernen Browser zu empfehlen.
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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