Red Hat hat angekündigt, dass es der inzwischen zu Oracle gehörenden Datenbank MySQL endgültig den Rücken kehren wird. Im kommenden Red Hat Enterprise Linux 7 (RHEL 7) wird MariaDB ihren Platz einnehmen. Parallel unterstützt Red Hat auch MongoDB. Das wurde auf dem Red Hat Summit in Boston angekündigt.
Beide Datenbank-Systeme sind folglich künftig auch Teil von CentOS, einer auf Red Hat basierenden Distribution. Fedora, das als Community-Distribution von Red Hat gilt, hatte den Umstieg auf MariaDB schon vor Monaten vollzogen, ebenso wie die konkurrierende – und ebenfalls sehr populäre – Linux-Distribution openSUSE. RHEL und CentOS sind aber die wohl ersten für Unternehmen ausgelegten Linux-Distributionen, die MariaDB einsetzen.
MySQL gilt derzeit als die am weitesten verbreitete quelloffene Software für relationale Datenbanken. Seit dessen Übernahme von Sun Microsystems im Jahr 2010 gehört sie zu Oracle. Das ursprüngliche Entwicklungsteam von MySQL um Michael „Monty“ Widenius findet sich inzwischen bei MariaDB, einem Fork von MySQL, der von einer Community weiterentwickelt wird und unter der GNU Public License (GPL) steht. MariaDB und MySQL sind hochgradig kompatibel, von Binärdateien für Bibliotheken und nutzbaren Befehlen bis zu Programmierschnittstellen (APIs).
Für die Leitung der Entwicklung von MariaDB wurde die Firma Monty Program – mit Widenius als CEO – gegründet. Ihr hat sich erst Ende April auch SkySQL angeschlossen, ein weiteres Unternehmen, das aus früheren Topmanagern von und Investoren in MySQL entstand. Das gemeinsame Unternehmen wird SkySQL heißen, während die Community in der neu gegründeten MariaDB Foundation beheimatet sein wird.
MySQL heißt so übrigens nach Widenius‘ älterer Tochter My, MariaDB nach der jüngeren. Widenius hat außerdem einen Sohn namens Max, der für das aktuell von SAP entwickelte Datenbank-Management-System MaxDB Pate stand.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]
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