Bericht: NSA hörte 2009 auch russischen Präsidenten Medwedew ab

Der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) hat sein Abhörprogramm angeblich nicht nur zum Kampf gegen Terroristen eingesetzt. Wie die britische Zeitung The Guardian berichtet, belegen die durchgesickerten NSA-Dokumente, dass die US-Regierung 2099 auch den ehemaligen russischen Präsidenten Dimitri Medwedew ausspioniert hat.

Bei einem Treffen der G20 in London sollen die USA geheime Kommunikation zwischen Medwedew und seiner Delegation abgehört haben. Die gesammelten Daten wurden dem Bericht zufolge anschließend auch Regierungsvertretern von Australien, Großbritannien, Kanada und Neuseeland zur Verfügung gestellt.

Laut dem Titel des Dokuments wurden die Daten auf dem britischen Luftwaffenstützpunkt Menwith Hill abgefangen, der auch vom Nachrichtendienst der US Air Force genutzt wird. Die Kommunikation soll nur wenige Stunden nach einem Treffen zwischen Medwedew und US-Präsident Barack Obama aufgezeichnet worden sein, bei dem es unter anderem um die nukleare Abrüstung ging.

Die NSA ist einer der größten Geheimdienste der USA. Dort arbeitete der Whistleblower Edward Snowden, von dem die Details über das umstrittene Abhörprogramm PRISM stammen. Es wurde aber offenbar nicht nur genutzt, um Telefonate abzuhören und auf Nutzerdaten von großen Technologiefirmen wie Apple, Facebook, Google und Microsoft zuzugreifen, sondern auch, um Regierungen auszuspähen. Snowden sagte in der vergangenen Woche, die US-Regierung habe seit Jahren auch China ausspioniert.

Die NSA rechtfertigt ihr Abhörprogramm mit dem Kampf gegen ausländische Terroristen. Einem am Wochenende veröffentlichten Regierungsdokument zufolge konnten durch die Überwachung Terroranschläge in den USA und mehr als 20 weiteren Ländern verhindert werden.

[mit Material von Dara Karr, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago