Nach Apple, Facebook und Microsoft hat nun auch Yahoo bestätigt, dass es Anfragen von US-Strafverfolgern zur Herausgabe von Nutzerdaten erhalten hat. In den vergangenen sechs Monaten (1. Dezember 2012 bis 31. Mai 2013) waren davon 12.000 bis 13.000 Konten betroffen. In den meisten Fällen ging es nach Angaben des Unternehmens um Ermittlungen zu Straftaten wie Betrug, Mord und Entführung.
Yahoo reagiert damit auf Behauptungen des ehemaligen CIA-Mitarbeiters Edward Snowden, wonach der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) Zugang zu den Servern großer Internetfirmen wie Apple, Google, Facebook, Microsoft und Yahoo haben soll. Das geheime Abhörprogramm PRISM soll sich auch auf Telefondaten erstrecken und es Geheimdienstmitarbeitern ermöglichen, auch ohne Gerichtsbeschluss Abhörmaßnahmen einzuleiten.
Apple gab am Sonntag an, es habe zwischen dem 1. Dezember 2012 und dem 31. Mai 2013 4000 bis 5000 Anfragen erhalten. Sie betrafen wiederum 9000 bis 10.000 Konten. Facebooks Statistik zufolge gingen im zweiten Halbjahr 2012 zwischen 9000 und 10.000 Anfragen der US-Regierung ein. Bei Microsoft waren es im selben Zeitraum 6000 bis 7000 durch ein Gericht bewilligte oder auf anderen Gesetzen gründende Anfragen. Dies betraf zwischen 31.000 und 32.000 Kunden.
Yahoo weist darauf hin, dass Anfragen nach dem Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) der Geheimhaltung unterliegen. Es fordert jedoch von der US-Regierung, diese Daten freizugeben.
„Demokratie verlangt Verantwortung“, schreiben CEO Marissa Meyer und General Counsel Ron Bell in einem Blogeintrag. Yahoo spiele eine wichtige Rolle bei der Umsetzung dieser Verantwortung. „Wir werden im Lauf des Sommers unseren ersten Transparenzbericht vorlegen, der das erste Halbjahr abdeckt. Diesen Bericht werden wir zweimal im Jahr aktualisieren.“
Yahoo folgt damit dem Beispiel Googles, das mehrmals im Jahr – zuletzt im April 2013 – einen Transparenzbericht vorlegt. Microsoft wiederum veröffentlichte im März seine erste Statistik zu weltweiten Anfragen von Polizei und Behörden.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
Mikael Albrecht von F-Secure zieht in Sachen PRISM Bilanz. In seiner Analyse beleuchtet er Alltagsgefahren, Folgen für die Zukunft und gibt Tipps für das Surfen unter Aufsicht der NSA.
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