Adobe hat im zweiten Quartal (bis 31. Mai) einen Überschuss von 76,5 Millionen Dollar erwirtschaftet. Der Nettogewinn schrumpfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum jedoch um 66 Prozent. Auch der Non-GAAP-Profit ging um 40 Prozent auf 0,36 Dollar je Aktie zurück. Die Gewinnprognosen von Analysten übertrifft Adobe aber trotzdem um 0,03 Dollar je Aktie.
Auch beim Umsatz konnte Adobe das Ergebnis des Vorjahreszeitraums nicht halten. Die Einnahmen gingen um 11 Prozent auf 1,011 Milliarden Dollar zurück. Die Anleger reagierten trotzdem positiv auf die Veröffentlichung der Bilanz. Im nachbörslichen Handel legte der Kurs der Adobe-Aktie um 5,21 Prozent oder 2,26 Dollar auf 45,62 Dollar zu.
Der Einnahmen aus dem Verkauf von Software gingen um 216 Millionen Dollar auf 655 Millionen Dollar zurück. Adobes neues Abomodell konnte dies nicht auffangen. Mit Software-Abos setzte Adobe 255 Millionen Dollar um, 95 Millionen Dollar mehr als vor einem Jahr.
Adobe scheint es zuletzt aber gelungen zu sein, viele Kunden von den Vorteilen eines Creative-Cloud-Abos zu überzeugen. Die Zahl der Abonnenten erhöhte sich gegenüber dem ersten Fiskalquartal 2013 um 221.000 auf 700.000. Trotzdem kündigte CEO Shantanu Narayen bei einer Telefonkonferenz mit Analysten weitere Änderungen am Modell an.
„Während wir die Creative Suite 6 weiterhin mit zeitlich unbegrenzter Lizenz anbieten, prüfen wir zusätzliche Optionen, die einen Umstieg vereinfachen“, sagte Narayen. „Unser Ziel ist es, die Erwartungen der Kunden zu übertreffen, was unserer Meinung nach die gesamte Community schließlich dazu bewegen wird, die Creative Cloud begeistert anzunehmen.“
Auf seiner Konferenz MAX hatte Adobe Anfang Mai angekündigt, die Creative Suite auslaufen zu lassen und komplett auf das Abomodell der Creative Cloud umzusteigen. Sie kostet im Jahresabonnement monatlich 61,49 Euro. Für einzelne Anwendungen wie Premiere oder Photoshop setzt der Softwarehersteller 24,59 Euro monatlich an. Die noch verfügbare Creative Suite 6 soll definitiv die letzte Version der zum Kauf angebotenen Produktreihe sein. David Wadhwani, als General Manager für Adobes digitales Mediengeschäft verantwortlich, nannte sie „eine vernünftige Alternative“ für diejenigen, die sich nicht mit Abonnements anfreunden können.
Ende Mai reagierte es auf entsprechende Kritik und kündigte ein eigenes Abomodell für Hobbyfotografen an. Es soll preislich unterhalb eines Abonnements mit allen Creative-Cloud-Anwendungen liegen. Zudem sicherte es zu, das Kunden auch nach Beendigung eines Abonnements weiterhin auf ihre Daten zugreifen können.
Im laufenden dritten Quartal rechnet Adobe mit einem Umsatz zwischen 975 Millionen und 1,25 Milliarden Dollar. Der Non-GAAP-Aktiengewinn soll bei 0,29 bis 0,35 Dollar liegen. Analysten sagen einen Bruttogewinn von 0,35 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 1,01 Milliarden Dollar voraus.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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