Russische Suchmaschine Yandex bringt Mobilbrowser für Android und iPad

Die russische Suchmaschine Yandex hat einen eigenen Browser vorgestellt. Sie bietet ihn für Geräte mit Googles Betriebssystem Android (nur Smartphones) oder Apples iOS (nur iPad) an. Auf beiden Plattformen stellt sie schon seit längerem eine ganze Reihe von Apps zur Verfügung, von der Suche über einen Navigations- und einen Kartendienst bis hin zur Mail-App und verkehrsinformationen.

Die Suche steht aber auch im Mittelpunkt des Browsers. Auf dem iPad bleibt sie sogar dauerhaft an der linken Seite sichtbar, während abgerufene Seiten in einem Bereich rechts davon erscheinen. Unter Android fällt auf, dass die Such- und URL-Box am unteren Ende des Bildschirms erscheint stott wie gewohnt oben.

Für den Fall einer langsamen Verbindung enthält der Browser Operas Technik Turbo, die eine Kompression durch einen Proxy-Server vorsieht und die Yandex nach eigenen Angaben in Lizenz genommen hat. Überhaupt dürfte der Browser einiges an Opera-Technik enthalten, gab es doch bisher schon eine von Yandex gesponserte Version von Opera Mini für iOS.

Yandex‘ letzten Oktober vorgestellter Desktop-Browser dagegen basiert – anders als Opera bisher – auf Googles Chromium-Code. Ihn nutzen heute nach Unternehmensangaben etwa acht Millionen Menschen.

Die Android-Version, die Ice Cream Sandwich voraussetzt, steht außer in Google Play auch in Yandex‘ eigenem App-Store zum Download bereit. In diesem im Februar gestarteten Angebot wird mit einem Yandex-eigenen System bezahlt. Im Herbst sollen zudem Browser-Versionen für Android-Tablets und iOS-Smartphones (also das iPhone) folgen.

Wie erkennbar ist, imitiert Yandex das Angebot von Google in vielerlei Weise – es hat sogar ein Prämienprogramm für Sicherheitslücken eingerichtet. Was ihm bisher noch fehlt, ist allerdings ein Betriebssystem, während Google mit Android und Chrome OS gleich zwei hat. Und während Google eine eigene Sicherheitsabteilung hat, nimmt Yandex dafür die dienste von Kaspersky in Anspruch. Der russische Dienst ist mit derzeit ungefähr 95 Millionen Nutzern außerdem deutlich kleiner.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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