WhatsApp hat gegenüber dem Wall Street Journal erstmals die Zahl seiner Nutzer genannt. Der Anbieter der gleichnamigen Messaging-Anwendung spielt demnach mit über 250 Millionen aktiven Nutzern in der Liga von Twitter, Skype und Facebook Messenger. Im April hatte CEO Jan Koum bereits erklärt, WhatsApp habe Twitter überholt, das zuletzt 200 Millionen Nutzer melden konnte. Er berichtete außerdem von 8 Milliarden täglich eingehenden und 12 Milliarden täglich ausgehenden Nachrichten.

Microsoft meldete im letzten Oktober 280 Millionen aktive Nutzer seines Kommunikationsdienstes Skype. Facebook nennt keine Zahlen zur Nutzung seiner Messenger-App, aber für ihre Beliebtheit spricht der sechste Platz unter den beliebtesten Apps bei Google Play. Chat-Apps für Mobilgeräte wie WhatsApp haben inzwischen den gebührenpflichtigen Kurznachrichtendienst SMS der Telekomanbieter überflügelt und versenden weltweit mehr Nachrichten. Nach den Zahlen von Marktforschern versandten die sechs marktführenden Apps 2012 täglich zusammen im Schnitt rund 19 Milliarden Nachrichten, während sie das SMS-Aufkommen auf 17,6 Milliarden Nachrichten hochrechneten. Die von der Financial Times in Auftrag gegebene Studie schätzt, dass im laufenden Jahr um 50 Milliarden Nachrichten täglich von Apps verschickt werden – aber nur 21 Milliarden SMS am Tag.

WhatsApp als Messenger für iOS (Screenshot: Steven Musil / News.com)

Letzte Woche konnte WhatsApp einen neuen Rekord von über 27 Milliarden Nachrichten im Zeitraum von 24 Stunden verkünden. Die vorhergehende Rekordmarke hatte es im Dezember mit 18 Milliarden Nachrichten innerhalb eines Tages eingestellt. WhatsApp erzielte diese Erfolge mit seiner vor vier Jahren vorgestellten Anwendung, ohne Geld für Werbung auszugeben. Es bietet seine anzeigenfreie Smartphone-Apps für Android, BlackBerry, iOS, Symbian, Windows 8/RT sowie Windows Phone an, mit denen sich Textnachrichten, Bilder, Video und Audio verschicken lassen. Für iOS kostet sie einmalig 0,89 Euro. Für Android ist der Download kostenlos, aber nach einjähriger Nutzung seines Dienstes verlangt der Anbieter eine Jahresgebühr von 0,99 Dollar, die entsprechend dem Wechselkurs in Euro umgerechnet wird.

WhatsApp-CEO Jan Koum auf der Konferenz Dive into Mobile (Bild: Maggie Reardon/CNET).

Berichten zufolge wollten sowohl Facebook als auch Google den Chat-App-Marktführer für einen Betrag von bis zu 1 Milliarde Dollar kaufen. WhatsApp-Chef Koum bestritt jedoch jegliche Verkaufsverhandlungen. „Unser Ziel ist es, eine zukunftsfähige, unabhängige Firma aufzubauen“, sagte er während der Konferenz Dive Into Mobile. „Wir wollen ein Unternehmen schaffen.“ Er bekräftigte zugleich, dass WhatsApp die Anwendung werbefrei halten und seinen Gewinn nur durch geringe Jahresgebühren erwirtschaften will.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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