Branchenbeobachter und Konkurrenten haben überwiegend irritiert bis schockiert auf die angekündigte Cloud-Partnerschaft von Oracle und Salesforce mit neun Jahren Laufzeit reagiert. Beide Firmen sind schließlich erbitterte Rivalen im Markt für Unternehmenssoftware, und wenn auch Salesforce-CEO Marc Benioff als Zögling von Oracle-Chef Larry Ellison gilt, kam es zwischen ihnen 2011 zu einem Eklat.
Benioff wurde damals in letzter Minute als Sprecher auf einer Oracle-Konferenz ausgebootet. In der Folge trugen die beiden CEOs in der Öffentlichkeit einen Streit über „wahre“ und „falsche“ Clouds aus.
Kein Wunder also, wenn auf Twitter zunächst Unglauben herrschte, als beide in der vergangenen Nacht eine Cloud-Kooperation ankündigten. So gab Offerpops Director of Content Marketing Jesse Noyes die Nachricht unter dem Hashtag #NowIveSeenEverything weiter: „Jetzt habe ich wirklich alles erlebt.“ Und auch Cumputerwissenschaftler Roni Leibovitch schrieb: „Unglaublich! Larry Ellison und Benioff können sich über etwas einigen?“
Zweifel an der Innigkeit der Beziehung äußert dagegen Reuters-Reporter Jim Finkle. Er stellte auf Twitter die Frage, ob es sich vielleicht um eine Zwangsheirat gehandelt habe. Die PR-Abteilung von Salesforce habe nämlich keine weiteren Kommentare abgeben wollen, und er habe auch nur einen kurzen Tweet von @benioff sowie keinen einzigen von @larryellison gesehen. Zumindest Marc Benioff merkte allerdings später an, er freue sich auf die gemeinsame Pressekonferenz mit Larry Ellison am Donnerstag.
Direkte Kritik äußerte etwa der IT-Direktor Dominic Sayers, der das Abkommen als Bestätigung von Salesforce ansah, das Segment kleiner bis mittlerer Unternehmen aufgegeben zu haben. Thomas Wailgum von der SAP-Kundenvereinigung ASUG weist dagegen darauf hin, dass er wenige Kundenkommentare zu den Cloud-Abkommen zwischen Microsoft, Oracle und Salesforce sehe, abgesehen von Hinweisen auf Cloudwashing.
Wailgum bezog damit auch die einen Tag früher angekündigte Cloud-Partnerschaft zwischen Microsoft und Oracle mit ein. Oracle wird seine Datenbanken und den WebLogic Server für Microsofts Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen zertifizieren. Microsoft wiederum bietet seinen Azure-Kunden Java, Oracles Datenbanken und WebLogic Server an.
Ein „Zusammenleben von Katzen und Hunden, totales Chaos“ erwartet Rechenzentrumsexperte Mark Thiele: „Microsoft und Oracle, Salesforce und Oracle, was wird als nächstes kommen?“ Eine ganz andere Frage stellt dagegen Shira Ovide vom Wall Street Journal: „Können sich Benioff und Ellison wirklich neun Jahre lang vertragen?“
[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]
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