Microsoft hat zum Start seiner Konferenz Build 2013 in San Francisco einen Ausblick auf die Entwicklerfunktionen des mit Windows 8.1 erscheinenden Internet Explorer 11 gegeben. Außer einer neuen Entwickler-Oberfläche im Windows-8-Design gibt es neue Werkzeuge sowie Hardware-Unterstützung via WebGL. Auch die Touchbedienung und die Seitenladezeiten wurden verbessert, wie Dean Hachamovitch, Corporate Vice President für Internet Explorer, in einem Blogeintrag ausführt.
Eines der neuen Entwicklerwerkzeuge ist das Tool UI Responsiveness, mit dem sich die Performance einer Webseite messen und analysieren lässt. Hinzu kommen Autovervollständigung für Konsole und DOM Explorer sowie ein Emulationswerkzeug, mit dem Entwickler testen können, wie ihre Seiten in anderen Auflösungen und Dokumentenmodi aussehen. Ebenfalls neu sind ein Tool zur Speicheranalyse und die Möglichkeit, mit einem Rechtsklick mit der Untersuchung eines HTML-Elements zu beginnen.
Die Neuigkeit, dass IE11 auch WebGL unterstützen wird, war schon am Vorabend des Starts der Build 2013 durchgesickert. Der Schritt kommt etwas überraschend, weil Microsoft WebGL mit dem Verweis auf Sicherheitsprobleme ursprünglich abgelehnt hatte. Der Standard hilft Browseranwendungen, Hardware-Grafikbeschleunigung zu nutzen.
„IE11 scannt auf unsichere WebGL-Inhalte und implementiert einen softwarebasierten Renderer zur Unterstützung der GPU. Unter Windows sind Fehlfunktionen des Grafik-Subsystems nicht schwerwiegend und WebGL wird weiterlaufen“, erklärt Hachamovitch. „Mit IE11 passt sich die 3D-Erfahrung an die Geräteausrichtung an, um neue Interaktionsmöglichkeiten für umfassende Webinhalte zu schaffen.“ In einem von Microsoft veröffentlichten Benchmark-Video arbeitet IE11 deutlich schneller als Googles Chrome. Allerdings ist unklar, welche Hardware, Einstellungen und Browserversionen bei dem Test zum Einsatz kamen.
Der neue Internet Explorer nutzt als bevorzugten Dokumentenmodus jetzt den Edge Mode, der durch Anwendung der standardmäßigen HTML5-Dokumentenkennzeichnung aktiviert wird. Alle anderen Dokumentenmodi entfallen, weshalb Microsoft Entwickler dazu drängt, ihre Sites für eine korrekte Darstellung anzupassen.
Darüber hinaus unterstützt der Microsoft-Browser neuerdings Netzwerk-Priorisierung. Dabei gilt die Reihenfolge: Root-Dokumente, CSS, WOFF-Schriften, Script-Bibliotheken, per onload geladene Bilder, synchrones AJAX, asynchrone Skript-Anfragen (beispielsweise indexedDB, Web Workers und File API), asynchrones AJAX, HTML5 Audio/Video, Active X und andere Objekt-Elemente sowie verzögertes JavaScript. IE11 priorisiert auch Anfragen des Vordergrund-Tab gegenüber Anfragen von Hintergrund-Tabs, vorgerenderten Inhalten, Suchvorschlägen und Seitenvorschlägen.
Um das Laden von Elementen in IE11 zu beeinflussen, können Entwickler nun das Verzögerungsattribut auf eine Vielzahl von Elementen anwenden. Zudem lassen sich prefetch und prerender nutzen, damit der Browser Inhalte im Hintergrund lädt.
Bezeichnend für Microsofts zunehmenden Fokus auf Mobilgeräte beherrscht der Internet Explorer 11 auch einige Funktionen, die die Akkulaufzeit verlängern sollen. Dazu zählen das Auslagern des Ladens von Bildern an die GPU, das Rendern von HTML5-Video ohne Plug-ins und eine Art Schlafmodus für einzelne Tabs. Letzterer soll sich auch positiv auf den Speicherverbrauch auswirken.
Um den Internet Explorer 11 zu testen, müssen Nutzer die jetzt erhältliche Windows 8.1 Preview herunterladen. Sie steht über den Windows Store und als ISO-Datei in deutscher Sprache zum Download bereit. Mit ihr kehrt unter anderem der Startbutton zurück und die Möglichkeit, direkt zum Desktop zu booten.
[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]
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