Microsoft hat auf seiner Konferenz Build 2013 in San Francisco bekannt gegeben, dass Entwickler frühen Zugang zu seinem Kinect-for-Windows-Programm erhalten werden. Für 399 Dollar bekommen sie deutlich vor dem Marktstart im Jahr 2014 Zugriff auf Developer-Tools und den überarbeiteten Sensor. Das Programm startet bereits im November. Dadurch haben Entwickler genügend Zeit zum Erstellen und Testen neuer Anwendungen für die überarbeitete Bewegungssteuerung.
Teilnehmer des Programms werden sich direkt mit dem für Kinect für Windows zuständigen Entwicklungsteam austauschen können. Außerdem erhalten sie fortlaufend aktualisierte Versionen des Software Development Kit, privaten Zugang zu allen API- und Beispiel-Dokumentationen, die Vorserien-Hardware sowie ein Serienmodell zum Produktstart.
Das neue Kinect für Windows soll dieselbe Technik nutzen wie das Xbox-One-Pendant und auch die Steuerung mittels Sprachkommandos sowie Wischgesten unterstützen. Der Sensor besteht aus einer Full-HD-Kamera mit einem gegenüber dem Vorgänger um 60 Prozent vergrößerten Sichtfeld und mehreren Mikrofonen, die störende Umgebungsgeräusche herausfiltern und die Richtung der Geräuschquellen identifizieren.
Teil des Systems ist auch eine Technik namens Time-of-Flight, die misst, wie lange Photonen zum Abprallen von einem Objekt oder einer Person benötigen. Dies soll präzisere Ergebnisse bei der Ortung von Bewegungen ermöglichen. Laut Microsoft lokalisiert der Sensor einzelne Körperteile und erkennt selbst leichte Bewegungen des Handgelenks sowie den Herzschlag.
Die verbesserte Kinect-Kamera löst 1920 mal 1080 Pixel bei 60 Bildern pro Sekunde auf. Außerdem reduziert sich der bisher nötige Mindestabstand zum Gerät von mindestens 1,8 auf 1 Meter. Bis zu sechs Personen gleichzeitig können Kinect nun nutzen, während der Vorgänger schon bei mehr als zwei Anwendern an seine Grenzen stößt. Um eine flüssige Steuerung ohne Ruckler und Verzögerungen zu gewährleisten, verarbeitet Kinect jetzt bis zu 2 GByte an Daten pro Sekunde.
Eine weitere gute Nachricht für Entwickler ist, dass Microsoft keine teuren Gebühren mehr für Patches zu Xbox-360-Spielen erhebt. Wie Eurogamer unter Berufung auf mehrere mit dem Schritt vertraute Quellen berichtet, hatte der Softwarekonzern seine Nutzungsbedingungen schon früher im Jahr geändert, dies aber nicht öffentlich gemacht. Ursprünglich konnten Entwickler ihre Titel kostenlos aktualisieren. Später mussten sie dafür dann tausende Dollar an Microsoft zahlen. Mit der Gebühr wollte der Softwarekonzern erreichen, dass die Entwickler nur wirklich ausgereifte Produkte ausliefern. Um dies auch weiterhin zu gewährleisten, behält sich Microsoft vor, erneut Geld zu verlangen, falls bestimmte Titel besonders häufig per Patch aktualisiert werden. Ob dies auch für die kommende Xbox One gilt, ist unklar.
[mit Material von Daniel Terdiman und Don Reisinger, News.com]
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