Larry Ellison und Marc Benioff haben sich in einer Analystenkonferenz zu ihrer vereinbarten Cloud-Partnerschaft geäußert. Viele Teilnehmer waren schon deshalb über ihren gemeinsamen Auftritt überrascht, da Ende 2011 Streitigkeiten zwischen den Chefs von Oracle und Salesforce.com eskaliert waren. Sie hatten sich dabei gegenseitig falsche Strategien vorgeworfen und eine „Warnung vor der falschen Cloud“ ausgesprochen.
„Ich hoffe, damit hört der Spaß nicht auf“, spielte Salesforce-Gründer Benioff auf vergangene Auseinandersetzungen an. „Das gehört zu den Dingen, die ich in dieser Branche am meisten schätze.“ Dann ging er zur Tagesordnung über und lobte die höhere Performance, die sich durch die Kombination von Oracles Datenbanken mit den CRM-Diensten von Salesforce ergebe. Oracle-CEO Ellison wiederum lobte Salesforce.com als „das größte Cloud-Unternehmen der Welt“ und versprach, Oracle werde Salesforce auf die höchste Ebene von Sicherheit und Verlässlichkeit bringen.
Benioff wies wiederholt darauf hin, dass Salesforce.com seit seiner Gründung vor über einem Jahrzehnt ein Oracle-Apps-Kunde war – und Oracle nutze jetzt umgekehrt auch Dienste von Salesforce.com. „Larry und ich stimmen überein, dass Salesforce.com und Oracle ihre Clouds integrieren müssen“, sagte er. „Es gibt bei Datenbanken kein besseres Produkt in der Welt als Oracle.“ Benioff schwärmte von den „endlosen Möglichkeiten“ für die nächsten Schritte in der Oracle-Salesforce-Beziehung.
Ellison räumte „einige sich überschneidende Produkte“ in den Portfolios beider Firmen ein. „Es gibt aber weit mehr Gelegenheiten für die Zusammenarbeit als für Konkurrenz“, sagte er anschließend. Er kündigte an, mit Salesforce.com laufend an der Sicherheit für die gesamte Infrastruktur zu arbeiten. „Die Kunden mögen Wahlmöglichkeiten“, postulierte er zu den Anwendungen. „Sie erwarten aber auch von uns, dass wir professionell zusammenarbeiten.“
Die Analysten wollten aber nicht nur das gegenseitige Lob hören, sondern fragten nach dem Wettbewerb, dem sich die neue Partnerschaft zu stellen habe – insbesondere durch Amazon Web Services. Ellison lachte kurz und wies darauf hin, dass Oracles Datenbank auch mit Amazons Elastic Compute Cloud (EC2) arbeite. Benioff folgte mit der diplomatischen Anmerkung, dass Amazon ein „wichtiger Kunde“ von Salesforce.com sei – ebenso wie die Salesforce-Entwicklerplattform Heroku ein Amazon-Kunde.
Benioff schloss die freundliche Telefonkonferenz mit einer Einladung an Ellison, im November an der Salesforce-Hausmesse Dreamforce 2013 in San Francisco teilzunehmen. Der Oracle-CEO sagte zu.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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