Yahoo schließt Altavista und weitere Dienste

Yahoo schließt zwölf weitere Dienste, darunter die einst bedeutende Suchmaschine Altavista. Die Internetfirma begründete die Schließungen mit der Absicht, sich weiterhin auf die Schaffung neuer Produkte konzentrieren zu wollen, „die unverzichtbar in Ihrem Leben sind.“ In einem Blogeintrag führt es alle Dienste mit den Abschaltdaten auf und gibt Empfehlungen für ähnliche Yahoo-Angebote, die stattdessen zu nutzen sind.

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Altavista ging aus einem Forschungsprojekt hervor und schon 1996 an den Start. Es gehörte jahrelang zu den beliebtesten Suchmaschinen, wurde aber einige Jahre später von Google überflügelt. Betreiber DEC verkaufte Altavista an Compaq, das es später an die Yahoo-Tochter Overture weiterreichte. Zuletzt wurden Suchanfragen ohnehin über Yahoo.com geleitet, das wiederum auf die Technik von Microsofts Suchmaschine Bing zurückgreift.

Gleichzeitig mit der Ankündigung eingestellt wurden Yahoo Browser Plus, Citizen Sports und das erst vor einem Jahr mit großen Hoffnungen eingeführte Yahoo Axis. Laut Yahoo sollte Axis eine „nahtlose Suche“ über Geräte und Plattformen hinweg bieten und präsentierte Suchergebnisse besonders visuell. Es war vor allem für mobile Geräte gedacht, brachte eine ähnliche Erfahrung aber auch als Browser-Plug-in auf den Desktop. Während das Plug-in seinen Dienst sofort einstellt, sind bereits installierte Apps weiterhin funktionfähig, werden aber nicht mehr aktiv unterstützt. Yahoo empfiehlt, auf seine Such-Apps für iOS und Android auszuweichen.

An 30. Juni geht der Yahoo WebPlayer in Rente, am 1. Juli gefolgt von FoxyTunes und Yahoo RSS Alerts. Im Laufe des gleichen Monats verabschieden sich Altavista, Yahoo Downloads, Yahoo Neighbors sowie Yahoo Stars India. Am 28. September stellt das Unternehmen seine Yahoo Local API und die Yahoo Term Extraction API ein.

Zuletzt hatte Yahoo im April mehrere Produkte gestrichen, darunter Mail- und Messenger-Apps für Feature Phones, Yahoo Deals und Yahoo SMS Alerts. Wie bei ähnlichen Frühjahrsputz-Aktionen von Google argumentiert Yahoo damit, Platz für neue Ideen machen zu wollen. Yahoo kündigte die Schließungen passenderweise beim Mikroblogging-Dienst Tumblr an, den es vor Kurzem erst für 1,1 Milliarden Dollar übernommen hat.

ZDNet.de Redaktion

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