Ab morgen bietet Telefónica in seinem Heimatmarkt Spanien mit dem ZTE Open ein erstes Smartphone mit Firefox OS an. Es wird für 69 Euro bei der Tochter Movistar erhältlich sein. Im Preis ist eine Prepaid-Guthaben von 30 Euro enthalten. Mit Zweijahresvertrag kostet das Gerät 2,38 pro Monat und damit deutlich weniger als die meisten Android-Smartphones oder Apples iPhone.
Die Markteinführung in Spanien markiert den ersten Schritt in dem Versuch der Mobiltelefonhersteller und Netzbetreiber, Mozillas freies, browserbasiertes OS einzusetzen, um an Apple und Google verlorenen Einfluss zurückzugewinnen. Die Deutsche Telekom will in Kürze nachziehen und in Polen das Alcatel One Touch Fire auf den Markt bringen, das ebenfalls Mozillas Mobilbetriebssystem nutzt.
Die technischen Daten des von Telefónica vertriebenen ZTE Open können Smartphone-Power-User sicherlich nicht beeindrucken. Es bietet einen 3,5 Zoll großen Touchscreen mit einer Auflösung von 480 mal 320 Bildpunkten, eine Single-Core-CPU, eine 3,2-Megapixel-Kamera, 256 MByte RAM und 512 MByte internen Flashspeicher, der sich mit der mitgelieferten MicroSD-Karte auf 4 GByte erweitern lässt. Dies sei allerdings auch nicht die Zielgruppe des Firefox-Handys, erklärte Yotam Benami, Digital Director of Open Web Devices bei Telefónica. Vielmehr gehe es darum, neue und preisbewusste Smartphone-Käufer zu gewinnen.
Als Vorteile nennt Benami etwa eine dynamische App-Suche, die statt eines einzelnen App Stores das gesamte Web nach passenden Anwendungen durchforstet. „Die gesamte Nutzererfahrung ist eher einfach und einheitlich gestaltet. Viele Anwender sind frustriert von der Komplexität eines Android.“ Der niedrige Preis und die vergleichsweise lange Akkulaufzeit seien weitere Vorteile der Firefox-Handys, insbesondere in aufstrebenden Märkten.
Neben Telefónica und der Deutschen Telekom zählen auch weitere Provider wie Telenor und Hersteller wie Sony, LG und Huawei zu den über 20 Unterstützern von Firefox OS. Sie hoffen, damit die Marktdominanz von Google und Apple aufweichen zu können. Denn diese kontrollieren nicht nur die Betriebssystem Android und iOS, sondern auch die zugehörigen App Stores.
„Die bisherige Kräfteverhältnis des mobilen Ökosystems ist problematisch für OEMs, Entwickler, Endnutzer und Carrier“, sagt Benami. „Firefox löst eine Vielzahl dieser Probleme.“ Entwickler erhielten mehrere Distributionsmöglichkeiten für ihre Software. Gerätehersteller profitierten von neuen Optionen und „einem Weg zu weniger Rechtsstreits“, womit Benami auf die vielen juristischen Auseinandersetzungen zwischen den größten Smartphone-Herstellern anspielt. Und was die Carrier angeht, „sind wir nicht an Regeln gebunden, die von einem bestimmten Unternehmen festgelegt werden, dem die Plattform gehört“.
Die Schwierigkeiten von Microsoft und Blackberry zeigen, wie schwer es ist, mit Android und iOS zu konkurrieren. Die Unterstützer von Firefox OS glauben, ein Konzept gefunden zu haben, das funktionieren könnte. Es basiert zum einen darauf, dass Milliarden Menschen noch kein Smartphone besitzen. Zum anderen müssen Entwickler und App-Ökosystem durch die Verwendung offener Webtechnologien nicht bei Null anfangen. In dieser Verbindung zum Web sieht auch Mozillas Chief Operation Officer Jay Sullivan den Hauptvorteil von Firefox OS gegenüber anderen Plattformen. „Das einzige verbleibende Ökosystem wird sich um das Web drehen.“
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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