Yahoo hält seine Übernahmefrequenz hoch und kauft das bereits zweite Start-up in dieser Woche, nämlich Xobni, das sich selbst als „smartes Adressbuch“ beschreibt. Eine Bestätigung der Transaktion findet sich auf Xobnis Website. AllThingsD schätzt den Preis auf 30 bis 40 Millionen Dollar.
Der Name – „Inbox“ rückwärts – ist bei Xobni Programm: Seine Plattform sammelt die Daten aller Personen, mit denen der Nutzer je in Kontakt getreten ist – etwa per Mail über Microsoft Outlook oder Gmail, per SMS oder Anruf oder auch in Sozialen Netzen wie Facebook und Twitter. Außerdem gibt es ein Angebot für Firmen, um E-Mails, Kontaktdaten und Ordner ohne Aufwand für die IT zu verwalten.
Xobni lässt in seiner Ankündigung wissen, mit Yahoo habe man einen Partner gefunden, der die eigene Vision verstehe und „über Inbox oder Smartphone hinaus“ profitieren könne. Es informiert außerdem in einer ausführlichen FAQ über Konsequenzen: Für Geschäftskunden werde sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Neubuchungen der Premiumdienste würden aber derzeit nicht angenommen.
Zwei der Apps werden zudem eingestellt, nämlich Smartr Contacts für Android und Xobni für Blackberry. Das Blackberry-Angebot wurde möglicherweise nicht ausreichend genutzt, um eine Weiterentwicklung zu rechtfertigen – Netze und Dienste übergreifende Kontaktverwaltung ist ein Kernthema von Blackberry 10. Im Fall der Android-App soll die Funktion vermutlich in einem Yahoo-Angebot aufgehen. Für die meisten der zahlreichen Xobni-Produkte und -Versionen gibt es aber ein Jahr Garantie, dass der Betrieb unverändert weiterläuft.
Xobnis Firmensitz war bislang San Francisco. Jetzt steht ein Umzug in Yahoos Zentrale in Sunnyvale an, das etwa 60 Kilometer südlich an der Sans Francisco Bay liegt.
Diese Woche hat Yahoo schon den iOS-App-Anbieter Qwiki übernommen. Unter Marissa Mayer verfolgt es „eine fokussierte, kohärente Mobilstrategie“. In der Praxis wurden vor allem zahlreiche Start-ups aufgekauft sowie ihre Angebote umgehend geschlossen. Ihr Code und ihre Techniken finden sich bestenfalls später irgendwo in Yahoo-Produkten wieder, wenn es nicht von vornherein nur ums Personal ging. Beispiele waren der News-Reader Summly und der Telefonkonferenzdienst Rondee. Anders ging Yahoo allerdings mit dem 1,1 Milliarden Dollar teuren Blog-Netzwerk Tumblr um.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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