Ein MIT-Projekt demonstriert die überraschenden Auswertungsmöglichkeiten allein durch „Metadaten“, wie sie der US-Geheimdienst NSA und auch europäische Geheimdienste flächendeckend sammeln. Das als Immersion bezeichnete Online-Projekt durchsucht ein Gmail-Konto, ermittelt daraus ein Beziehungsgeflecht und stellt es durch ein Netzwerkdiagramm dar.
Das Programm fragt Gmail-Nutzer nach E-Mail-Adresse sowie Passwort und visualisiert minutenschnell die Metadaten. Es muss nicht auf Kommunikationsinhalte zugreifen, um die persönliche und berufliche Vernetzung abzubilden. Für die Auswertung genügen ihm die Metadaten – wann, an wen und wie oft E-Mails versandt wurden. Das Programm ist auch mit anonymisierten Daten zu erproben. Entwickelt wurde die Software von Cesar Hidalgo, Professor am MIT Media Lab, zusammen mit zwei Studenten. Hidalgo sieht in solchen Metadaten eine „Wissenswolke“ über das eigene Verhalten – und die Konfrontation damit könne das eigene Leben verändern.
Der MIT-Forscher Ethan Zuckerman erprobte das Programm selbst und beschäftigt sich in einem Blogeintrag mit den gemachten Erfahrungen. Er veröffentlicht die Auswertung, erläutert sein eigenes Kommunikationsprofil ausführlich und kommt zu dem Schluss, dass „diese Metadaten ein sehr enthüllendes Porträt von mir zeichnen“.
Neben E-Mail-Daten erfassen die NSA-Spähprogramme außerdem ähnliche Metadaten über Telefonverbindungen, Zugriffe auf Websites und Suchanfragen. In der Gesamtheit entsteht so ein noch weit umfassenderes Bild über Beziehungen und Aktivitäten. Was allein die Verbindungsdaten eines Mobiltelefons hergeben, illustriert eine interaktive Grafik mit den Vorratsdaten des Grünenpolitikers Malte Spitz. Um sie erstellen zu können, musste Spitz zuvor die Deutsche Telekom auf Herausgabe seiner Daten verklagen.
Viele Politiker spielen die enthüllten Überwachungsprogramme mit dem Argument herunter, es handle sich zunächst nur um Metadaten. „Das sind nur Metadaten“, sagte beispielsweise Dianne Feinstein, Vorsitzende des Ausschusses für die Nachrichtendienste im US-Senat. „Da sind keine Inhalte dabei.“
PRISM-Enthüller Edward Snowden warnte jedoch in einem Interview ausdrücklich davor, die Bedeutung dieser Metadaten zu unterschätzen. „Sie sind meist wertvoller als der Inhalt der Kommunikation“, erklärte er. Durch sie könnten Analysten erfahren, wer wann mit wem in Verbindung stand, und auf dieser Grundlage entscheiden, welche Datensätze und Kommunikationsinhalte sie sich genauer ansehen wollen. „Die Metadaten sagen einem, was man vom breiten Datenstrom tatsächlich haben will.“ Zum Zielobjekt könne man schon „aufgrund des eigenen Facebook-Profils oder der eigenen E-Mails werden“.
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