Der mobile PC-Markt hat im zweiten Quartal den prozentual größten Rückgang seit elf Jahren hinnehmen müssen. Nach Zahlen von IHS wurden weltweit 6,9 Prozent weniger mobile PCs im Vergleich zum ersten Quartal ausgeliefert. Es ist der erste Rückgang im Vergleich zum Vorquartal seit dem zweiten Quartal des Jahres 2002, als die Stückzahlen um 3,7 Prozent schrumpften.
Als „mobile PCs“ fassen die Marktanalysten herkömmliche Notebooks und die neuen ultradünnen Modelle beziehungsweise Ultrabooks zusammen. Sie weisen darauf hin, dass sich dieser Markt in den zehn Jahren zwischen den beiden Tiefpunkten im zweiten Quartal stets von dem gewöhnlich schwächeren Start in das neue Jahr erholte. Von 2002 und diesem Jahr abgesehen, erfolgte im zweiten Quartal jeweils ein Wachstum von mindestens 0,5 bis zu 6,5 Prozent. Selbst im zweiten Quartal des letzten Jahres konnte das Segment um 3,9 Prozent zulegen.
„Die Mobil-PC-Branche kämpft insgesamt um Wachstumsimpulse, während der Markt im Umbruch ist“, erklärte Craig Stice, leitender Analyst für Computing-Plattformen bei IHS. „Insbesondere beweglichere Geräte wie Medientablets kamen bei den Verbrauchern besser an durch ihre einfache Nutzung und den einzigartigen Formfaktor. Gleichzeitig stagnierte die Innovation bei den PCS, und die kürzliche Flut von niedrigpreisigen Tablets hat den bereits eingeschränkten mobilen PC-Markt weiter bedrängt. Bei so verheerenden Zahlen fragen sich viele, ob es noch steiler abwärts geht mit den mobilen PCs oder ob die Branche bereits den Tiefpunkt erreicht hat.“
Einen Hoffnungsschimmer sieht IHS in Ersatzkäufen, wenn veraltete PCs zu erneuern sind. „Obwohl die Medientablets attraktiv sind, werden sie PCs nicht völlig ersetzen können, und die Verbraucher werden weiterhin die Rechenleistung von PCs benötigen“, führte Stice aus. „Wenn ein neues kostengünstiges PC-Angebot mit starker Performance auf dem Markt verfügbar wird und den Erwartungen der Verbraucher genügt, dann steht mehr Wachstum für PCs an – nicht so wie in den Glanzzeiten der 2000er Jahre – aber immerhin Wachstum.“
2013 ist jedoch „an diesem Punkt wahrscheinlich schon abzuschreiben“, meint der Analyst. „Es ist zu spät, da angesichts der deprimierenden Ergebnisse des ersten Halbjahrs weder im mobilen PC-Segment noch im gesamten PC-Markt mit einer insgesamt positiven Entwicklung zu rechnen ist.“
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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