CyanogenMod schließt zweiten MasterKey-Bug

Nur zwei Tage nach Version 10.1.1, mit der die CyanogenMod-Entwickler eine gefährliche Lücke bei der Verifizierung von Android-Apps geschlossen haben, stopfen sie mit dem Update eine ähnliche Sicherheitslücke (bug 9695860). Wiederum war es Angreifern möglich, die App-Verifizierung auszuhebeln. Zuvor hatte Google einen entsprechenden Patch für Android veröffentlicht, der den zweiten bekannt gewordenen Exploit bei der App-Verifizierung beseitigt.

Die auch unter dem Namen MasterKey bekannten Fehler ermöglichten Kriminellen, Apps in Trojaner umzuwandeln. Auch die früheren CyanogenMod-Versionen CM 7 und CM 9 sind nun immun gegen die von Bluebox Security entdeckte Sicherheitslücke. Über den zweiten Fehler bei der App-Verifizierung hat zuerst ein chinesisches Blog berichtet. Anwender erhalten das Update Over-the-Air (OTA) über den in der Custom Rom integrierten Update-Mechanismus. Google hat den zweiten Patch bereits an die Smartphone- und Tablet-Hersteller verteilt. Wann diese ihren Kunden den Sicherheitspatch zur Verfügung stellen, ist allerdings ungewiss.

Der kürzlich von CyanogenMod-Gründer Steve Kondik angekündigte Inkognito-Modus für besseren Datenschutz ist in dem Update nicht enthalten. Dieser steht weiterhin nur in den Nightly-Builds zur Verfügung. Die Funktion firmiert nun unter der Bezeichnung Privacy Guard. Sie lässt sich in den Einstellungen unter Apps für jede Anwendung ein- und ausschalten. Sobald Privacy Guard aktiv ist, kann die entsprechende App nicht mehr auf Kontakte, Nachrichten und Verläufe zugreifen.

Wer bereits jetzt einen höheren Datenschutz benötigt, spielt optional den OpenPDroid-Patch ein. Damit lassen sich die Berechtigungen von Apps fein abgestuft beschneiden. Nach der Erstellung des Patches wird dieser über das integrierte Recovery geflasht. Anschließend lassen sich die Berechtigungen von Apps über das Frontend PDroid-Manager begrenzen.

In Verbindung mit dem PDroid-Patch können Anwender mit dem PDroid Manager Berechtigungen von Apps einschränken (Bild: ZDNet.de).

Mit über drei Millionen Nutzern ist CyanogenMod die beliebteste Community-basierte Android-Distribution. Zählt man sämtliche auf CyanogenMod basierende installierte Custom ROMs hinzu, kommt man auf über 6 Millionen Anwender. Hauptgrund für die Popularität dürfte sein, dass Hersteller wie Samsung oder HTC oft Monate brauchen, um eine neue Android-Version an ihre Geräte anzupassen. Wer nicht so lange auf neue Features warten will, greift daher zur Custom Firmware. Die aktuelle Version steht für circa 50 Modelle zur Verfügung.

Download: CyanogenMod 10.1.2 mit PDroid-Patch

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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