Knapp drei Viertel (72 Prozent) der Anbieter von Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik in Deutschland rechnen im zweiten Halbjahr mit steigenden Umsätzen. 17 Prozent erwarten sinkende Erlöse. Das geht aus einer aktuellen Konjunkturumfrage (PDF) des Bitkom in der ITK-Branche hervor.
Der Bitkom-Branchenindex verschlechterte sich gegenüber dem ersten Halbjahr von 64 auf 55 Punkte. Verglichen mit dem IFO-Konjunkturtest, der die Geschäftserwartungen in der Gesamtwirtschaft abbildet, stehe die Hightech-Branche aber sehr gut da, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf.
Das erste Halbjahr verlief nach Angaben des Branchenverbands für die Mehrzahl der Unternehmen positiv. 57 Prozent konnten ihren Umsatz steigern, 29 Prozent melden rückläufige Einnahmen. Besonders gut liefen die Geschäfte bei Anbietern von IT-Dienstleistungen. 70 Prozent von ihnen berichteten von steigenden Umsätzen, 19 Prozent von einem Rückgang.
Für das Gesamtjahr 2013 erwarten 68 Prozent der befragten Unternehmen steigende Einnahmen und 19 Prozent einen Umsatzrückgang. „Damit entsprechen die Erwartungen fast exakt denen aus dem Jahr 2012 – ein Jahr, in dem der deutsche ITK-Markt um 2,2 Prozent gewachsen ist und erstmals die Umsatzmarke von 150 Milliarden Euro geknackt hat“, so Kempf.
Der zuversichtliche Ausblick könnte sich auch positiv auf die Beschäftigungsentwicklung auswirken: Mehr als die Hälfte der ITK-Unternehmen (52 Prozent) wollen im laufenden Jahr Personal einstellen, 12 Prozent befürchtet einen Stellenabbau. Damit sind die Firmen hinsichtlich der Personalentwicklung noch etwas zuversichtlicher als im Vojahr. „Am Ende des Jahres werden wir unserer Prognose zufolge 907.000 Beschäftigte bei den ITK-Unternehmen zählen. Damit ist unsere Branche neben dem Maschinenbau der einzige Industriesektor, der hierzulande mehr als 900.000 Menschen beschäftigt“, sagte Kempf. „IT ist nicht nur eine Wachstumsbranche. IT ist auch ein Jobmotor.“
Größtes Problem der Branche bleibt laut Bitkom der Fachkräftemangel. Rund jedes zweite ITK-Unternehmen (55 Prozent) bezeichnet unverändert die Fachkräftesituation als behindernd für das eigene Geschäft. Mehr als jedes Vierte (28 Prozent) kritisiert die politischen Rahmenbedingungen.
Der Bitkom befragt halbjährlich seine Mitglieder und weitere Unternehmen der ITK-Branche zur aktuellen Geschäftsentwicklung und zu ihren Erwartungen für die nahe Zukunft. Der Bitkom-Branchenindex errechnet sich aus dem Saldo der positiven und negativen Umsatzentwicklung für das jeweils laufende Halbjahr.
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