Im Internet sind erste Fotos von Motorolas kommendem Android-Smartphone Moto X aufgetaucht. Zwei zeigen es bereits in Gebrauch, in den Händen von Google-Chairman Eric Schmidt. Pocket-lint hat ein weiteres Bild von der geschwungenen Rückseite des Geräts veröffentlicht.
Die Fotos scheinen die Gerüchte um die zahlreichen Anpassungsoptionen für das Moto X zu bestätigen. Auf ihnen ist zum einen eine weiße, texturierte Rückseite und zum anderen eine schwarze Softtouch-Oberfläche zu sehen. Käufer sollen auch ihren Namen oder eine Nachricht eingravieren und angeblich beim Kauf ein Foto hochladen können, das ab Werk als Bildschirmhintergrund dient.
Ein von Android Central online gestelltes Bild zeigt erstmals auch die Vorderseite des Moto X. Das Display scheint ähnlich groß zu sein wie das des Nexus 4. Auch hier nehmen Softtouch-Buttons einen Teil der nutzbaren Fläche in Anspruch. Allerdings sind diese unüblicherweise transparent. Ob dies ein Hinweis darauf ist, dass das Moto X bereits mit der nächsten Android-Version 4.3 kommt oder dies nur Anpassungen seitens Motorola an Android 4.2.2 sind, lässt sich nicht sagen. Das Moto X wird bisherigen Informationen zufolge mit Android 4.2.2 Jelly Bean ausgeliefert.
Ein Werbefilm des kanadischen Providers Rogers deckt zudem erste Features des kommenden Motorola-Flaggschiffs auf. Bis vor Kurzem war es noch auf Youtube zu sehen, wurde mittlerweile aber für die Öffentlichkeit gesperrt. Motorola selbst wollte das Video nicht kommentieren.
Dem Clip zufolge bringt das Gerät eine verbesserte Sprachsteuerung mit, die Befehle ganz ohne Berühren einer einzigen Taste ausführt. Sie erlernt die natürliche Sprache des Nutzers, lauscht durchgehend mit und liefert dem Anwender in Verbindung mit Google Now aktuell benötigte Informationen. Das Video zeigt eine Nutzerin, die mit den Worten „OK Google Now“ die Funktion startet und anschließend den aktuellen Wetterbericht abruft. Auf diese Art sollen sich fast alle Funktionen des Smartphones steuern lassen.
Das Video erwähnt außerdem eine neue Benachrichtigungsfunktion namens „Active Updates“. Statt einem mehrfarbigen Blinklicht zeigt das Moto X Benachrichtigungen im Standby-Modus einfach auf dem Display an. Das erinnert an Nokias Glance-Screen-Funktion, die die Finnen mit dem Lumia 925 eingeführt haben. Schließlich zeigt das Video noch eine Neuerung der Kamera-Anwendung: Sie lässt sich jederzeit per Schütteln des Smartphones öffnen, was schneller gehen soll, als sie per Tastendruck zu starten.
Das Moto X gilt als das erste Smartphone von Motorola Mobility seit der Übernahme von Google vor rund einem Jahr. Google stellt Motorola angeblich ein Budget von 500 Millionen Dollar für die Vermarktung des Moto X zur Verfügung. Ende Mai kündigte Motorola-CEO Dennis Woodside eine Fülle an Sensoren für das Moto X an und beschrieb es als ein Smartphone, das voraussieht, was Nutzer von ihm erwarten. Es könne etwa die Kamera aktivieren, sobald es aus der Tasche komme. Darüber hinaus agiere es „kontextbezogen“ und verhalte sich entsprechend anders, wenn der Nutzer mit 100 Stundenkilometern in einem Fahrzeug unterwegs ist. Davon sieht man in dem Video jedoch nichts.
Mitte Juni waren bereits die vermeintlichen Spezifikationen des Moto X durchgesickert. Demnach bringt es einen Zweikern-Prozessor von Qualcomm des Typs MSM8960 Pro mit 1,7 GHz mit, dem 2 GByte RAM und 16 GByte interner Speicher zur Seite stehen. Die Rede ist außerdem von einem OLED-Bildschirm mit 720p, also der als „HD Ready“ bekannten Auflösung mit 720 Pixelzeilen. Die Angaben lassen allerdings eher an Mittelklasse denken, falls sie denn korrekt sind. Hersteller wie HTC und Samsung statten ihre Spitzenmodelle One und Galaxy S4 heute mit Vierkernprozessoren und 1080p-Displays aus. Auch Microsofts Windows Phone soll demnächst 1080p unterstützen. Die 10-Megapixel-Kamera des Moto X bleibt ebenfalls – zumindest numerisch – hinter dem 13-Megapixel-Modell des Samsung Galaxy S4 zurück. Vorderseitig soll es eine 2-Megapixel-Webcam für Videokonferenzen geben.
Auf den Markt kommen wird Motorolas neues Smartphone voraussichtlich in diesem Sommer. Spekuliert wird über einen Start in den USA Ende August. Auch in dem von Rogers – vermutlich zu früh – eingestellten Video ist die Rede von einem Marktstart in Kanada im August. Ob und wann es nach Deutschland kommt, steht derzeit noch nicht fest.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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