Bericht: Apple plant TV-Angebot mit Funktion zum Überspringen von Werbung

Apple arbeitet jüngsten Medienberichten zufolge an einer neuen TV-Plattform oder Settop-Box, die eine Funktion zum Überspringen von Werbung bietet. Wie die ehemalige Wall-Street-Journal-Autorin Jessica Lessin in ihrem Blog unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtet, hat sich Apple schon mit Kabelnetzbetreibern getroffen, um seine Pläne zu besprechen.

Das Feature soll demnach Teil eines „Premium“-Services sein, für den Apple-TV-Besitzer extra zahlen müssen. Von den damit erzielten Einnahmen führe Apple wiederum einen Teil an die Sender ab.

Noch ist Apples Settop-Box auf zuvor aufgenommene oder On-Demand-Inhalte beschränkt, bald soll sie aber auch Live-TV unterstützen. Eine Kostprobe von Live-Übertragungen lieferte Apple bisher nur mit selbst produzierten Inhalten wie Keynote-Ansprachen und Konzerten.

Gerüchten zufolge plant das Unternehmen aber eine Ausweitung seines Angebots: Statt nur Inhalte auf Abruf zu verkaufen, schwebt ihm eine Abonnementmodell vor, das mit dem von Kabelbetreibern konkurrieren kann. Anfang des Monats hieß es, Apple stehe kurz vor einer Einigung mit Time Warner Cable, um seine Settop-Box um Live-Kanäle zu erweitern, vermutlich im Rahmen einer App.

Apple wäre nicht die erste Firma, die ihren Nutzer eine Möglichkeit anbietet, Werbung im Fernsehen zu überspringen. Schon vor mehr als einem Jahrzehnt unterstützten TiVo und ReplayTV solch eine Funktion, die inzwischen ihren Weg in viele von US-Kabelnetzanbietern vertriebene digitale Videorekorder gefunden hat. Einige große Medienkonzerne wehren sich jedoch gegen diese Technik, da sie ihrer Ansicht nach das Urheberrecht verletzt.

Hierzulande steht die HDTV-Plattform HD+ schon seit dem Start im November 2009 wegen ihrer technischen Restriktionen in der Kritik. Die Receiver unterbinden bei den HD+-Kanälen das Vorspulen von aufgenommenen Sendungen, sodass sich Werbung nicht überspringen lässt. Für CI-Plus-Module gilt eine Aufnahmesperre. Time-Shifting ist hingegen bis zu 90 Minuten nach Beginn einer Sendung möglich.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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