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Frühstück bei Google: Nexus 7 und Android 4.3

Am kommenden Mittwoch empfängt der nach dem Abgang von Andy Rubin neue Android-Chef Sundar Pichai ausgewählte Pressevertreter zum Frühstück in San Francisco. Der Event wird auch live auf Youtube übertragen. Vermutlich präsentiert der Google-Manager eine Neuauflage des Nexus 7 und Android 4.3. Ob auch das von Google-Tochter Motorola entwickelte Moto X Erwähnung findet, darf allerdings bezweifelt werden. Schließlich agiert Motorola noch relativ autark und ist bisher noch nicht auf einer Google-Presseveranstaltung in Erscheinung getreten.

Über die Neuauflage des kleinsten Google-Tablets wird bereits seit Wochen spekuliert. Dass das Android-Tablet über ein höher auflösendes Display verfügt, gilt als sicher. Es soll eine Full-HD+-Auflösung von 1920 mal 1200 Bildpunkten bieten. Das entspräche bei 7 Zoll Diagonale einer Pixeldichte von 323 ppi. Zum Vergleich: Der Screen des ersten Nexus 7 kommt bei einer Auflösung von 1280 mal 800 Pixeln auf 216 ppi. Der 7,9-Zoll-Bildschirm des iPad Mini erreicht mit 1024 mal 768 Pixeln sogar nur 163 ppi. Außerdem tauscht Google den derzeit verwendeten Tegra-3-Chip von Nvidia angeblich gegen eine Snapdragon-CPU von Qualcomm aus – aus Gründen der Effizienz, wie es heißt. Der Arbeitsspeicher soll 4 GByte groß sein.

Photosphere steht nun für alle Geräte auf Basis von Android 4.3. zur Verfügung (Bild: ZDNet.de).

Der Launch eines neuen Tablets dürfte eine Live-Übertragung auf Youtube alleine allerdings nicht rechtfertigen. Daher wird allgemein erwartet, dass Pichai auch Neuerungen in Sachen Betriebssysteme zu verkünden hat. Hoch im Kurs steht die Vorstellung von Android 4.3. Eine Beta-Version für das Samsung Galaxy S4 hatte bereits vor einigen Wochen den Weg an die Öffentlichkeit gefunden. Viele Neuerungen dürfte Android 4.3 gegenüber der aktuellen Version 4.2.2 jedoch nicht bieten. Darauf deutet auch, dass Google an der seit 4.1 üblichen Bezeichnung Jelly Bean festhält.

Bisher bekannt geworden ist eine veränderte Bedienoberfläche der Kamera, die bereits als Download zur Verfügung steht. Außerdem hält nun die Panoramafunktion Photosphere, die Google zusammen mit dem Nexus 4 vorgestellt hatte, Einzug in das Standardbetriebssystem und steht damit allen Smartphones und Tablets zur Verfügung, die auf Android 4.3 basieren. Als relativ sicher gilt auch die Unterstützung von Bluetooth 4.0. Bereits Anfang Mai wurde die entsprechende Zertifizierung für das Nexus 4 ausgestellt. Zur Google I/O hatte der Industrieverband Bluetooth SIG zudem bekannt gegeben, dass Google nach Apple und Blackberry den neuen Standard Bluetooth 4.0 alias Bluetooth Low Energy unterstützen werde.

Die Bedienung der Kamera hat Google verändert. (links: neu, rechts: alt).

Die neue Spezifikation ist besonders wichtig für das Zusammenspiel von Smartphones mit kleinen Gadgets wie Fitness-Tracker und Smartwatches, die lediglich den Energiesparmodus von Bluetooth 4.0 unterstützen und als Bluetooth Smart Devices spezifiziert sind. Auch für andere Bereiche wie Automotive, Wellness, Haus-Automation und Unterhaltung ist der neue Standard gedacht.

Es sind zwar schon einige Android-Geräte mit Bluetooth-4.0-Unterstützung verfügbar, doch müssen die Treiber mangels direkter Unterstützung durch das Google-Mobilbetriebssystem bisher von den Herstellern selbst entwickelt werden. Kompatibel zu Bluetooth Low Energy sind auch die Apple-Smartphones iPhone 4S und 5, sowie das Blackberry Z10.

Die erweiterten WLAN-Einstellungen von Android 4.3 bieten zudem die neue Option „Erkennungsdienst immer verfügbar“. Dahinter verbirgt sich eine Technik, die dem Standortdienst auch bei deaktiviertem WLAN erlaubt, nach Netzwerken zu suchen um somit den Standort des Geräts leichter zu identifizieren. Was sich zunächst nach einem heimlichen Akku-Fresser anhört, dürfte in der Praxis den umgekehrten Effekt erzielen, da das in den Geräten integrierte GPS-Modul deutlich energiehungriger ist als die WLAN-Einheit.

Laut Android-Police hat Google außerdem die Systemschrift Robot angepasst. Die Änderungen sind allerdings so marginal, dass sie auf den ersten Blick kaum jemanden auffallen dürften.

Nach Angaben von Reuters will Google in der zweiten Jahreshälfte 2013 etwa 6 bis 8 Millionen Einheiten des neuen Nexus 7 ausliefern. Es soll den Wettbewerb mit anderen günstigen Tablets wie Apples iPad Mini und Amazons Kindle Fire neu entfachen. Hersteller ist demnach weiterhin Asus, das auch schon das erste Modell gefertigt hat.

Frühere Berichte gingen für die zweite Nexus-7-Generation von einem Preispunkt unter den 199 Dollar des ersten Nexus 7 aus. Denkbar seien etwa 150 oder sogar 99 Dollar, hieß es. Im Gegensatz zu Apple will Google nicht in erster Linie an der Hardware verdienen, sondern erzielt den Großteil seines Umsatzes mit Online-Werbung. Je mehr Käufer es für seine Nexus-Geräte gewinnt, desto größer ist das Publikum für seine Anzeigen.

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Die erweiterten WLAN-Einstellungen von Android 4.3 bieten die neue Option „Erkennungsdienst immer verfügbar“. Dahinter verbirgt sich eine Technik, die dem Standortdienst auch bei deaktiviertem WLAN nach Netzwerken zu suchen und somit den Standort des Geräts leichter zu identifizieren. Was sich zunächst nach einem heimlichen Akku-Fresser anhört, dürfte in der Praxis den umgekehrten Effekt erzielen, da das in den Geräten integrierte GPS-Modul deutlich energiehungriger ist als die WLAN-Einheit.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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